Brennweiten/Zoom richtig verstehen...

    • Brennweiten/Zoom richtig verstehen...

      Hey Leute!

      Nachdem ich ich euch in diesem > [Links sind nur für Registrierte Benutzer sichtbar] Thread schon sehr ausgefragt habe, ist mir jedoch eines nicht so ganz klar und bin da nicht ganz allein.
      Könnte jemand erklären, wie man die Brennweiten richtig versteht? Kann man sie wenigstens in irgenteiner Art zu einem Zoom einer kompakten digitalen Kamera vergleichen?

      Angenommen ein Objektiv ist ein 50-200 und das andere ein 100-400. In meinem oben genannten Thread wurde mir, einem DSLR Anfänger, erklärt dass man die Brennweite einfach dividieren soll, also 200 / 50 = 4 ,um den Zoom-Faktor herauszubekommen. Jedoch ist dieser Wert bei einer 100-400 dann auch 4 und bei dem neuen 17-55 3,2. Was ist der Unterschied (außer vielleicht Qualität des Bildes) zwischen den Objektiven. Ich kann es mir einfach bildlich nicht richtig vorstellen.
      Ist der Bildbereich anders? Oder bin ich bei einem 100-400 doch "näher dran" als mit einem 50-200 an meinem Objekt.
      Und was ist eigentlich der Unterschied zu den L Objektiven, nur Qualität oder noch etwas mehr?
      Ausgenommen der Auflösung der Kamera... aber wenn ich mit meiner digitalen kompakten ein Foto auf 6x Zoom mache (6-36mm), dann kann ich mir beim besten willen nicht vorstellen, dass das gewaltige 100-400 mich nicht so nah an mein Objekt ran zoomt wie das der Kompakten.

      Vielleicht ist es doch sehr einfach zu erklären? Bitte um Verständnis :) Wo ist mein Denkfehler, oder was sollte ich noch wissen um es besser zu verstehen?

      Und wenn man es vielleicht nicht so gut erklären kann, könnte mir vielleicht hier jemand ein paar Vergleichsfotos posten wie ein Zoom von einem 100-400 und einem 55-200 aussieht von ein und demselben Motiv und Punkt ausgesehen?

      MfG.
      - Jakob :winken:

      PS: Vielleicht kann mir noch jemand nebenbei eine gute Objektiv-Review Seite verraten? Hab glaube ich noch nicht die besten entdeckt.
      PS2: Was haltet ihr von dem neuen EFs 17-55 2.8 IS USM? Für Porträts besonders. :hmm:

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Jakob_Reinfeldt ()

    • RE: Brennweiten/Zoom richtig verstehen...

      Der "Zoomfaktor" ist nur das Brennweitenverhältnis zwischen längster und kürzester Brennweite, das ist nicht vergleichbar mit dem "Vergrößerungsfaktor" bei Ferngläsern oder ähnlichem.

      Die Brennweite ist ein optischer Parameter. Objektive - egal aus wie vielen Linsen sie bestehen - sind im Prinzip Sammellinsen, so wie eine normale Lupe und haben daher wie eine einzelne Linse eine bestimmte Brechkraft. Diese wird bei Brillengläsern in Dioptrien, bei Objektiven als Brennweite in Millimetern angegeben. Im Prinzip ist das das gleiche, denn die Brennweite in Metern ist der Kehrwert der Dioptrienzahl.

      Als "Standardbrennweite" oder "Normalobjektiv" bezeichnet man eine Brennweite, die etwa einen Bildwinkel von 60° erfasst. Das ist etwa der Bildwinkel, den das normale Sehen umfasst. (Der Bildwinkel des Auges ist wesentlich größer, aber im Randbereich des Sehfeldes werden nur mehr Bewegungen, aber keine Details mehr wahr genommen). Kürzere Brennweiten erfassen einen größeren Bildwinkel und bilden damit Details kleiner ab -> Weitwinkelobjektiv. Längere Brennweiten erfassen einen kleineren Bildwinkel und bildene damit Details größer ab -> Teleobjektiv.

      In der Praxis ist es egal, ob du mit einem Objektiv mit einer fixen Brennweite vion 100mm ein Foto machst oder ob die bei einem Zoom 55-200mm oder 100-400mm oder 28-135mm auf 100mm einstellst. Somit sagt die Angabe 55-200mm aus, dass du Brennweiten von 55 bis 200mm einstellen kannst. Das 100-400 geht stärker in den Telebereich und eignet sich besser entfernte Dinge heran zu holen, das 28-135 geht stärker in den Weitwinkelbereich. Vergleichsfotos haben die meisten Hersteller in ihren Objektivprospekten. Im Netz gibts sowas z. B. hier: [Links sind nur für Registrierte Benutzer sichtbar]

      Bei Digitalkameras ist noch zu berücksichtigen, dass die bildmäßige Wirkung einer bestimmten Brennweite auch noch von der Größe des Bildsensors abhängt. Bei Kleinbildfilm (24x36) gibt man die Normalbrennweite etwa mit 50mm an. Bei den meisten digitalen Spiegelreflexkameras mit Sensorflächen von so etwa 15x23mm wären das 30 bis 35mm. Damit hat ein Teleobjektiv von 100mm auf einer Kamera für Film etwa eine 2-fache Telewirkung gebenüber dem Standardobjektiv, auf einer digitalen SLR aber eine 3-fache.

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von wilber ()

    • kleine erweiterung zu wilber:

      unter brennweite versteht man den abstand der linse zu film/chip, der es ermöglicht, bei unendlicheinstellung ein scharfes bild am aufnahmemedium zu ermöglichen.

      brennweitenvergleich:
      [Links sind nur für Registrierte Benutzer sichtbar]

      brennweite einer portraitoptik: 80-120mm

      Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von L.eric ()

    • RE: Brennweiten/Zoom richtig verstehen...

      OK - der Reihe nach:

      1, Zoom auf DSLR's:
      Klick auf
      [Links sind nur für Registrierte Benutzer sichtbar]
      und dann auf der linken Seite "Bildwinkel" - das Bild mit Fluss und Schloss im Hintergrund.

      Damit kannst Du die Funktion eines Zoom veranschaulicht sehen - denke, damit ist alles beantwortet in Richtung "was ist 4-fach, was ist der Unterschied zwischn 100-400 und 50-200, ist ja beides 4-fach..."

      Ich empfehle Dir auch Lektüre zum Thema Lichtstärke, was bedeutet das, ist ebenfalls wichtig für eine fundierte Entscheidung.

      2, Reviews von Objektiven:
      es ist immer wieder Wert einen Blick auf
      [Links sind nur für Registrierte Benutzer sichtbar]
      zu schauen. Da sind zwar mehr Kameras bewertet, aber manchmal findet man in den Beschreibungen der Ankündigungen auch Beschreibungen der Objektive. Ausserdem gibt es ein sehr technisch orientiertes Forum (mit einer Rubrik Canon SLR-Lenses z.b.), wo ich zumindest sehr viel Infos finde.

      Aber Achtung: Level des Forums ist meist sehr hoch - viele Pro's dort unterwegs.

      An Deiner Stelle würde ich mehr die Communities fragen, wie die Erfahrung mit dem einen oder anderen Objektiv ist. Die meisten Reviews schmeissen mit Diagrammen herum, für deren Verständnis Du sehr viel Hintergrundwissen brauchst um wirklich die Spreu vom Weizen zu trennen.

      Da mittlerweile kein Hersteller mehr ein teures, schlechtes Objektiv herstellt, kannst Du die Objektive auch nach dem Preis sortieren - je teurer, je besser.

      3,
      Original von Jakob_Reinfeldt
      PS2: Was haltet ihr von dem neuen EFs 17-55 2.8 IS USM? Für Porträts besonders. :hmm:


      Rein von den Eckdaten finde ich es gerade für Portraits sehr gut geeignet. V.a. diedurchgängige Lichtstärke ist ein Indiz für hervorragende Optische Qualität des Objektivs. Ich bin nur von der Verarbeitungsqualität der EFs-Objektive bis dato enttäuscht - aber vielleicht ist das hier anders....

      LG
      StB

      Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von StB ()

    • RE: Brennweiten/Zoom richtig verstehen...

      @stb

      bei einem crop von 1,6 ist das objektiv grade noch im bereich der portraitoptiken.
      ansonst ist es für den standard der portraitfotografie zu kurz . . .

      @rooXx

      geb dir vollkommen recht !! :bravo: :bravo: :bravo:

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von L.eric ()

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