VfGH: Meisterprüfungspflicht ist aufgehoben!

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    • RolandPum schrieb:

      Hallöchen!
      Ich möchte nur in einer kurzen Wortmeldung festhalten (nicht wertend gemeint)
      Theorie und Praxis ist mitunter nicht das selbe/gleiche!
      Lg
      Roland


      Das gilt aber allumfassend.

      Auf der einen Seite wird das Ziel der sozialen Sicherheit, der Freiheit oder des funktionierenden Marktes etc. nicht immer optimal erreicht.

      Auf der anderen Seite funktioniert die Idee, ich schaffe hohe Qualität durch notwendige Prüfungen beim Berufszugang auch nicht wirklich.
    • RE: Prüfungspflicht aufgehoben

      standingpic schrieb:

      Ist ja toll. Kann ich ja endlich offiziell Werbung machen für meine Homepage. Aber nichts desto trotz die Prüfung werd cih trotzdem machen. Man weiß ja wie Titelgeil die meisten Österreicher sind. Ausserdem wird sich die Qualität meiner Bilder auch noch ordentlich heben.


      Kannst du nicht. Du brauchst trotzdem vorher einen Gewerbeschein. Den bekommst du nur jetzt (bzw. nach Kundmachung im BGBl) ohne Hürden.

      Die Prüfung wird es vermutlich in Zukunft mangels Rechtsgrundlage nicht mehr geben.
    • Meisterfotografen sollten sich nicht verstecken müssen

      Die Meisterfotografen dürfen das gerne sportlich nehmen, und auf ihre fundierte Erfahrung vertrauen.
      Als Grafikdesigner hab ich ja auch keine Angst vor Neueunsteigern, die oft frischen Wind reinbringen und denen es trotzdem gesamt an Professionalität mangelt.

      Die Märkte sind segmentiert.

      Wenn die Innung die Situation jetzt endlich akzeptiert und pragmatisch sieht, kann Sie (vl. gemeinsam mit den Meistern) ja gewisse Zertifizierungen oder Qualitätsprüfungen definieren, die man halt zusätzlich machen kann, wenn man dem Kunden etwas offizielles vorlegen will, und meinetwegen bekommen die Meister hier einen Vorsprung.

      Wer als qualitätsbewuster Kunde sichergehen will, nimmt zusätzlich zu den Referenzen dann noch diese "Orden" als Sicherheiten, wenns zum Beispiel um eine unwiederholbare Aufnahmesituation geht.
    • woefi schrieb:

      Wenn die Innung die Situation jetzt endlich akzeptiert und pragmatisch sieht, kann Sie (vl. gemeinsam mit den Meistern) ja gewisse Zertifizierungen oder Qualitätsprüfungen definieren, die man halt zusätzlich machen kann, wenn man dem Kunden etwas offizielles vorlegen will, und meinetwegen bekommen die Meister hier einen Vorsprung.

      Wer als qualitätsbewuster Kunde sichergehen will, nimmt zusätzlich zu den Referenzen dann noch diese "Orden" als Sicherheiten, wenns zum Beispiel um eine unwiederholbare Aufnahmesituation geht.


      Das gibt es ja in anderen Branchen durchaus schon. Aber ganz generell, ob nun Meisterbrief oder freiwilliges Zertifikat:

      Die Kunden interessieren solche Zeugnisse genau Nüsse. Es kommt auf Qualität (im umfassenden Sinn, also auch Servicequalität und tw. sogar "Erlebnisfaktor, Presige & Co) und Preis an, nicht auf irgend einen offiziellen oder halbofiziellen Wisch.

      Ich kenne eigentlich keinen eigenen Dienstleister (mich eingeschlossen) der je nach seiner Ausbildung oder nach Zeugnissen gefragt wurde. Ich muss einfach durch meine Arbeit zeigen, dass ich es kann.
    • (Habs mich zwar nicht hinschreiben getraut aber...)
      Ich hab das mit den Zertifizierungen irgendwie schon auch so gemeint, dass sich eben auch diese Meisterfotografen, welche bereits seit geraumer Zeit auf ihren Lorbeeren ausruhen, zukünftig Motivation bekommen, sich weiterzubilden.

      Also nicht nur ein Wisch, sondern vielleicht doch eher ein Auffrischungskurs...

      ...und eine Möglichkeit dass diese beiden "Welten" irgendwie zusammenwachsen.
      Ich vergunns den Meistern, moderner zu werden und den Newcomern, sich wirklich von der WKO vertreten zu fühlen.
      Mein persönlicher Weltfriede.. ;)
    • Unter den Rechten aller Menschen steht auch das Recht für sich selbst zu besorgen wie man es am besten macht. Wenn der Staat ein Recht in eine vom Staat verwaltete Genehmigung wandelt, wird die Naturgesetz übertreten. Ein privater Vertrag zwischen Erwachsenen (Bilderkäufer und Fotograf, z.B.) ist genau das, privat, es sei denn es handelt sich um die Übertretung der Rechte eines anderen Menschen.

      Aber jetzt zur Diskussion, dass Fotografie als freies Gewerbe alles ändern mag...

      In Amerika, wo ich gearbeitet habe, ist Fotografie immer ein freies Gewerbe gewesen. Ich hatte deswegen andauernde Konkurrenz von sogenannten Hobbyfotografen, die etwas Geld aus ihren Hobby verdienen wollten. Sie kommen aber nur so weit, wenn sie Mo. bis Fr. woanders tätig sind und für den Kunde nicht verfügbar sind. Ich habe gemerkt wie das am meisten auf Eventfografie und Hochzeitfotografie (nicht mein stil) Auswirkungen hatte, weil an Wochenenden haben oftmals die "Hobbyfotografen" frei. In den letzten Jahren von ökonomischen Streß war das auch in den Branchen Architektur, Werbung, Jahresberichte zu merken, wo Kunden angefangen haben auf Preis einzukaufen.

      Pressefotografie ist fast verschwunden, weil millionen von Menschen mit iPhones auf einmal "Berichterstatter" sind, "Fotografen" ohne Ausbildung, ohne irgendeine Meisterprüfung bestanden zu haben, die ihre Arbeit gratis abgeben (oder gegen geringes Honorär). Ganz viele amerikanischen Tageszeitungen haben übrigens ihre Pressefotografen entlassen, wie auch TV Nachrichtensender. Die Washington Times hat z.B. vor einigen Jahren ihre ganze Fotoabteilung zugemacht und alle Fotografen entlassen. Die Chicago Tribune, Philadelphia Enquirer, und andere berühmte Tageszeitungen haben entweder keine Fotoabteilung oder haben es schwer zurückgeschraubt. Es gibt keine Garantie, dass der Markt einen Platz für Fotografen versichert, egal wie lange sie ihren Beruf ausgeübt haben. Der Markt ist dynamisch und ändert sich mit der Zeit.

      Walmart bietet eine Einsicht in die Sache...
      Vor Jahren ist mir ein Artikel vor die Augen gekommen, wo Kleingeschäfte sich beschwert haben, dass Walmart zur Nachbarschaft kommt und würde sie außer Betrieb treiben. Sie würden nicht mehr dies oder das für $49,95 verkaufen können, wenn Walmart das gleiche Produkt für $39,95 verkauft. Nicht komischerweise haben sich die Spezialitäts-Shops nicht beschwert, weil sie Qualität und Exklusivität angeboten haben! Andere kleingeschäfte mussten sich umpositionieren, mit besserem Kundendienst, besserer Auswahl, usw.


      Es werden sicher durch diese Gesetzänderung einige Profi-Fotografen schwer betroffen. Das ist aber wie der freie Markt funktioniert. Ich hatte immer als Fundament gedacht, dass ich meinen Kunden entweder das gleiche Produkt zum besseren Preis geben müsste (wenn und wo möglich), oder lieber ein besseres Produkt und besseren Kundendienst der sein Preis wert ist.

      lg,
      Lensi
    • RE: big kudos

      gutsyheron schrieb:

      big big kudos für den osttiroler fotografen der sich nicht einschüchtern lies und das auf eigene kosten bis vor den vfgh brachte... leider will er namentlich nicht genannt werden :(
      Also ich verstehe, dass er namentlich nicht genannt werden will (stelle den mir gerade den möglichen Terror der Gegner vor :doh: ).

      Deshalb möchte ich ihm auf diesem Wege für den Einsatz und das Durchhaltevermögen danken, und für das Ergebnis herzlich gratulieren!
      :bravo:
    • ich denke dass es hier eine extreme Preissenkung geben wird.

      Nehmen wir mal die überall beliebte Hochzeit

      Foren füllen sich mit "Suche günstigen Fotografen" (Stundenlang auf einer Hochzeit herumzuknipsen, tausende Bilder zu machen und sich abgeben muss mit dem besoffenem Zeugs das am Abend herumkriecht)

      Es werden einige ihre "Dienste" in lächerlichen Angeboten dabringen. Auf die Dauer macht das Ganze NIEMAND mit.. Aber Branchenfremde wird es dann mehr geben.

      Am Ende ist der Preis verpfuscht und für das andere interessiert sich doch dann wirklich keiner mehr.

      Ich erinnere mich an Zeiten wo zu den Frauen (die mich um ein Shooting gebeten haben) es von meiner Seite her hieß: "90,- für die Visa wären zu zahlen"

      Als Antwort bekam ich: "ich musste noch nie was zahlen.. das ist mir zu teuer, andere Fotografen bezahlen mich"

      Dann siehst solche Bilder in ihrer Galerie... [Links sind nur für Registrierte Benutzer sichtbar]

      Mehr kann ich dazu nicht sagen...

      Für manche ein Disaster, für manche ein Segen. Einem Jeden kannst es nicht recht machen.
    • Was vielleicht manche endlich einmal einsehen sollten: der Preisverfall kommt nicht von den bösen Liberalisierern, sondern durch die Entwicklung der Digitalfotografie. Ganz theoretisch und praktisch. Das kann man jetzt wahrhaben oder nicht wahrhaben, es ist so. Mit der Digitalfotografie geht eine Entwertung einher, weil Photos ein Massenphänomen werden.

      lg Thomas
    • morgenrot schrieb:

      Wozu sollte ich mir eine Lehrlingsausbildung nach antun?


      das ist eine wirklich gute Frage! Ich glaube durch die Öffnung des Gewerbes wird es noch weniger Lehrlinge geben als bisher und deutlich weniger werden auch zur Abschlussprüfung antreten.
      Ich hatte zwar das Riesenglück in meiner Lehre im Betrieb auch viel zu lernen, aber ich kenne jede Menge Geschichten von Bekannten und Freunden, die in der Lehre für extrem geringes Gehalt für alles hergenommen werden, eigentlich die Arbeit des Chefs erledigen oder schlichtweg Aufgaben erfüllen, die nicht in ihrem Tätigkeisbereich liegen. Sprich: Gar nichts bis kaum etwas lernen, zusätzlich zur 40 Stundenwoche am Wochenende arbeiten, keine Zeit für eigene Fortbildungen haben und noch dazu nix verdienen.

      In Zukunft werden wohl entweder nur noch ernsthaft in die Bildung der Mitarbeiter interessierte Firmen "fertige" Lehrlinge herausbringen, und die die eh jetzt schon die Lehrlinge ausnutzen werden einen noch schnelleren Mitarbeiterwechsel haben.

      Wozu sollte man sich eine Lehre antun in der man vor allem in den ersten beiden Jahren viele Dinge macht, die einen eigentlich nicht interessieren, wenn man sich selbst in genau den Bereichen, in denen man arbeiten will, fortbilden und dann gleich ein eigenes Unternehmen aufmachen kann?

      lg, .p.
    • morgenrot schrieb:

      LeXaRt schrieb:

      M_Martin_M schrieb:

      Lehrling ist gut, wozu soll das jetzt noch dienen

      ... warum soll also ein Lehrling jetzt unsinnig sein?

      Weil man keine Ausbildung nachweisen muss.


      Stimmt so nicht.
      Um Lehrlinge Ausbilden zu können muss man eine Genehmigung haben bzw. eine Prüfung dafür ablegen, das ist überall so und unabhängig von einer "Meisterprüfung". Ebenfalls ist das meines wissens mit Kosten verbunden, sofern ich das noch in erinnerung habe aus meiner Lehrzeit und nicht für jeden der Gewerblich tätig wird von interesse (da meistens eine One-Man-Show).

      Außerdem ist das ja ein anderes Thema bzgl. Lehrlingsausbildung.
      Wie schon vorher gesagt, die Lehrlingsausbildung ist er damit von Interesse, da es den Lehrberuf "Fotograf" bisher nicht gab oder zumindest damals zu meiner Zeit nicht.
      Jetzt wird sich da aber vielleicht auch was ändern, da es mehr Unternehmer bzw. Betriebe geben wird in der Branche und da vielleicht auch mehr die "Lizenz" zur Lehrlingsausbildung dazu nehmen.


      Aber sehe schon, wenn man vermutlich Teil einer "Monopolisierung" war und diese nun nicht mehr besteht, findet man es nicht auf anhieb gut.
      Ist aber wenn man es im Gesamten Betrachtet ein Fortschritt auch wenn Berufsfotografen mit mehr Mitbewerber und Preisanpassungen nun zurecht kommen müssen.
    • Klar, der Peisverfall hat mit Liberalisierung nichts zu tun. Na dann, werde doch den Grafiker um 8Euro//h nehmen. Ich mein jetzt wo es so viele Computer gibt und CC um nen Pappenstiel zu haben ist, ist ja seine Arbeit auch nimmer mehr wert. Und ärgern braucht er sich auch nicht, dass seine Auftraggeber Umsatz und Gewinn wie nie generieren. Hätt er sich nur einen Job suchen müssen, wo es ned so viele Geräte gibt. Ich mein Ehrlich, bei der Inflation an Grafikbegeisterten braucht er sich nicht wundern. Und mich freuts, verdien ja gleich um 20 Euro mehr pro Stunde. Voll cool ....

      Sorry kurz die Kontrolle über die Schreibfinger verloren ....
    • RolandPum schrieb:


      webwolfi schrieb:

      Auf der anderen Seite funktioniert die Idee, ich schaffe hohe Qualität durch notwendige Prüfungen beim Berufszugang auch nicht wirklich.


      Gilt das auch für Anwälte?
      Lg
      Roland
      Ich würde sagen, es gibt (vereinfacht gesagt) gute, mittelgute/mittelschlechte und schlechte Anwälte - insoferne gilt es bis zu einem gewissen Grad. Die Frage ist, ob der "Mindeststandard" gehoben wird, dass wird der Fall sein.

      Die Vergleichbarkeit mit dem Berufsfotografen ist fraglich, da bin ich bei Thomas.

      Gruß
      Marko

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