Warum absichtlich mit höherer ASA fotografieren und dann bei Entwicklung wieder ausgleichen?

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    • Erstmal Danke für eure Antworten! :)

      Vom APX hab ich bis jetzt noch nichts gefunden - auch nicht im Datenblatt vom Film selbst.

      Dafür hab ich jetzt bei Ilford folgendes gefunden - für HP5:
      Ilsofol S: ISO 1600 / 1+9 / 14 min
      Ilsofol S: ISO 800 / 1+14 / 14 min (oder 1+9 und 8 1/2 min)
      Rodinal : ISO 800 / 1+25 / 8 min

      Das entspricht ungefähr eine Verlängerung der Entwicklungszeit zwischen 20 % und 40 %.

      @Frank: Der Vorschlag den HP5 auf 200 zu belichten hört sich interessant an - ich dachte eigentlich das brächte den umgekehrten Effekt, was die Effekte betrifft. Wie hast du den FIlm dann entwickelt?
    • wolfgang.christ schrieb:


      @Frank: Der Vorschlag den HP5 auf 200 zu belichten hört sich interessant an - ich dachte eigentlich das brächte den umgekehrten Effekt, was die Effekte betrifft. Wie hast du den FIlm dann entwickelt?


      ich glaube es war dann immer ein ultra Feinkornentwickler. Perceptol oder ecu fine (letztere weiß ich nicht mehr genau wie der hieß). Der hatte ohnehin die Eigenschaft die Empfindlichkeit nicht ganz auszunutzen. Man musste zB den FP4 ISO 125 dann ohnehin auf ISO 100 belichten. Gute Dienste, besonders bei hohen Kontrasten tat der der Entwickler Emofin. Das war ein zwei Phasen Entwickler, gab es als Pulver undr flüssig. Was es da heute auf dem Markt gibt weiß ich nicht.
    • Um hier einige DInge mal richtig zu stellen :)

      Die reale Empfindlichkeit eines SW-Films ist vom verwendeten Entwickler abhängig. Die Aufgedruckte Empfindlichkeit wird in einem normierten Prozess festgestellt. Verwendet man einen anderen Entwickler ändert sich die Empfindlichkeit.

      Der Kontrast läßt sich steigern wenn man den Film unterbelichtet d.h. eine höhere Empfindlichkeit an der Kamera einstellt. Die Unterbelichtung wird durch ein verlängern der Entwicklungszeit ausgeglichen was aber zu einem höheren Kontrast führt.
      Diese Vorgangsweise nennt man "pushen".

      Umgekehrt, überbelichten und kürzer Entwickeln nennt man pullen. Hier wird die Gradation flacher.

      Früher hat man sich diese Gegebenheiten zu nutze gemacht um bei extremen Aufnahmesituationen den Motivkontrast so aufs Negativ zu bekommen dass man es ohne große Kunstgriffe auf Papier bringen konnte. Heute gibt es dankenswerter Weise Multigradepapiere.

      Gepusht wird auch um bei wenig Licht entsprechend kurze Verschlußzeiten zu ermöglichen damit Bewegungs u. o. Verwackelungsunschärfen vermindert werden.

      Gruß Peter
    • Atlonim schrieb:

      Um hier einige DInge mal richtig zu stellen :)

      Die reale Empfindlichkeit eines SW-Films ist vom verwendeten Entwickler abhängig. Die Aufgedruckte Empfindlichkeit wird in einem normierten Prozess festgestellt. Verwendet man einen anderen Entwickler ändert sich die Empfindlichkeit.



      mmmh, das ist so auch nicht ganz richtig und liest sich für den Anfänger als ob sich lediglich durch Entwicklerwechsel ein 100 ISO Film sich in einen 400 ISO Film mutiert.
      Grundsätzlich haben verschiedene ISO Filme auch unterschiedliche Dichte und Anordnung der T Kristalle und somit auch unterschiedliches Verhalten an Schärfe, Korn (neu T Kristall) und Dichte.
      Richtig ist das man die Filme durch unterschiedliche Entwickler, längere oder kürzere Entwicklungen, andere Kippzeiten auch jeweils in andere ISO Ebenen bringen kann.
      Das Filmverhalten ist aber nicht automatisch mit dem regulären Verhalten identisch. Also ein 100 ISO Film auf 400 ISO gepusht ist nicht identisch mit einem 400 ISO regulär entwickelten
    • @ Frank,
      du hast mich falsch verstanden. Ich versuchs nochmal:-)

      Die reale Empfindlichkeit ist nicht zwangsläufig die angegebene. Sie ist abhängig vom verwendeten Entwickler.

      Pusht man einen Film wird er dadurch nicht empfindlicher. Ein hundert ISO Film auf 400 gepusht bringt ein anderes Ergebnis als ein echter 400er.

      Die reale Empfindlichkeit ermittelt man durch einen Test.

      Es gibt stark empfindlichkeitssteigernde Entwickler wie zB.: Diafine o. ACU 1. Diese Entwickler verdoppeln teilweise die Empfindlichkeit. Das hat aber wiederum nichts mit Pushen zu tun.

      So, ich hoffe jetzt sind alle Klarheiten endgültig beseitigt :)
    • Die ISO Nr. eines Films ist nur ein Startpunkt. Die Geschwindigkeit (400, 100, usw) ist ein Sensitometrischer Wert, was nicht unbedingt zu deiner Situation passt. Kodak selber gibt das zu und auch, dass die Entwicklungszeiten im allgemein zu einem Diffusion Vergroesser passen. Wir haben auch nicht das Foto-Papier erwaehnt, was auch eine Rolle spielt. Benutzt man einen Kondensor-Vergroesser, wird man wohl weniger Entwicklungszeit brauchen. Benutzt man Polycontrast Papier statt Polymax oder Ilford Multigrade, wird man noch weniger Entwicklung brauchen.
      Wenn man dann die Entwicklungszeit reduziert, wird man oftmals mehr Belichtung brauchen , damit die Schatten Toene genug Dichte haben.
      Ich empfehle immer, dass man sich auf vielleicht zwei Filme konzentriert: einer fuer hoechste Qualitaet und einer fuer available Light, z.B. Wenn man Entwickler, Vergroesser, Papier, Film, usw immer wieder wechselt, bringt das neue Ungewissheit in die Situation rein. Ich habe zwei Filme benutzt, Tmax 100 und Tmax 400. Ich habe Polycontrast III Papier gewaehlt und habe immer denselben Vergroesser (einen B-22 fuer kleinformat) verwendet. Fuer Tmax100, Rodinal und fuer Tmax400 FG-7 mit Natrium-Sulfit.

      Kodak bezeichnet den ISO Wert wie 0.10 Dichte ueber Filmbase + Fog. Das sagt aber nichts drueber, ob man dann ein gutes Foto von dem Negativ ablichten kann, weils ein SENSITOMETRISCHER WERT ist. Im realen Leben muss man fuer sich selbst sowohl einen passenden ISO Wert wie eine Entwicklungszeit feststellen.

      Da die Bereiche des Films die mehr Belichtung bekommen haben sind aktiver im Entwickler (sie fressen die Entwickler schneller auf) spielt auch das Kipp-Intervall (wie auch die Entwicklungszeit) eine Rolle in Negativ-Kontrast. Aber das ist vielleicht ein anderes Thema.

      P.S. Ueberentwicklung erhoeht Kontrast, nicht andersworum.

      lg,
      Wolfgang (e.L)
    • APX 100 auf 400 pushen ? :)

      Hallo Leute.

      Ich grab den Thread ein weiteres mal aus.

      Auf der phototec Internetseite gibt es ja den hier empfohlenen Zeitenrechner. Nur weiß ich jetzt nicht wie man den "Gradationswert (?!)" ermittelt.
      Push 1 (G 0,7)
      Push 2 (G 0,85)
      Push 3 (G 1.0)
      Was sagt das jetzt genau aus und was nehme ich, wenn ich einen APX100 auf 400 pushen will?

      Hier der Link zum Rechner, der die Frage aufgeworfen hat. ;)
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      Vorab schonmal Danke für eure Unterstützung! :)

      lg
    • Ehrlich gesagt würd ich APX nicht mehr weiter quälen, außer du willst wirklich starkes Korn haben .. Der APX mutiert von Golfball großem Korn zu etwa Tennisball großem Korn wenn man ihn Push, sieht garnicht gut aus :/ Kann dir ja mal ein Beispielbild schicken wen du magst :)

      Ansonsten, ja, Push 2 nehmen.

      Graditationswerte bestimmst du wohl per Dichtemessung. Für normalgebraucht (scannen) eher unwichtig, beim Printen kanns unter anderem schon zu schrilleren Ergebnissen führen die man kompensieren muss, sonst wie gesagt ehr nicht so wirklich ausschlaggebend.
    • Praktisch betrachtet muss dich der Gradationswert mal nicht interessieren. Wenn du einen 100er-Film als 400er entwickeln willst, ist Push 2 das Mittel der Wahl.

      Und eine kurze und nicht weniger unverständliche Einführung in die Sensitometrie findest du hier: [Links sind nur für Registrierte Benutzer sichtbar]

      Ich denke aber, es ist schlauer, ein bissi zu probieren, als sich mit stundenlangen Messungen anzuwixxen. Eine kleine Einführung ins Eintesten ohne Messgeräte findest du hier: [Links sind nur für Registrierte Benutzer sichtbar]


      BTW: ich weiß nicht, ob der APX 100 wirklich so push-geeignet ist. Vor allem, weil es gerade im 400er-Bereich eine Menge wirklich guter und erprobter Filme gibt. Aber vielleicht hast du ja andere Gründe. So oder so: es kommt auf den push-geeigneten Entwickler an. Nicht jeder liefert dir die gewünschten empfindlichkeitssteigernden Resultate ...
    • Push 1 = aus ISO 100 mach ISO 200, Push 2 = aus ISO 200 mach 400 usw. Rein physikalisch geht das aber gar nicht. Ein ISO 100 Film ist und bleibt ein ISO 100 Film. Durch die Unterbelichtung bleiben die dunklen Motivteile (im Negativ die Hellen) ohne Zeichnung. Durch die Verlängerung der Entwicklungszeit nehmen die Bereiche im Negativ welche genug Licht bekommen haben an DIchte zu. Erscheinen also am Print heller. D.h. die Gradation deines Film wird steiler.

      Die Gradation ermittelt man mit einer Dichtemessung an der dunkelsten und der hellsten Stelle im Negativ. Liegen diese Werte weit auseinander hast du ein steiles Negativ - hohe Gradation und umgekehrt. In der Praxis nutzen solche Messdaten nur bedingt. Entscheidend ist was du wie aufs Papier bringen willst. Und da beginnt das Spiel von neuem. Was hast du für einen Vergrößerer, welches Papier verwendest du und welchen Entwickler..........

      bitte um Entschuldigung für die Leihenhafte Darstellung:-) Aber ich hoffe so ist es in etwa verständlich.

      Gruß Peter

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