offene Blende bei Landschaftsfotografie

    • offene Blende bei Landschaftsfotografie

      Hallo allerseits,

      Ich arbeite mich gerade in die Grundlagen der Fotografie ein. Insbesondere hat es mit die Landschaftsfotografie angetan. Aber nicht nur.

      Für Landschaften nimmt man natürlich möglichst weitwinkelige Objektive. zB 10mm oder ähnliches.

      In einschlägigen Büchern findet man regelmäßig f8 bis f11 als Empfehlung - was auch logisch auf Grund der Tiefenschärfe ist.

      Andererseits höre ich überall "nimm dir ein lichtstarkes Objektiv", welches natürlich viel teurer ist.

      Aktuell nehme ich das nikkor 10-20, welches auf "nur" f4.5-5.6 kommt.

      Nun meine Frage:
      Wenn man in der Landschaftsfotografie ohnehin eher mit Blenden > f8 arbeiten soll, was bringt mir ein Objektiv, das auf sagen wir f2.8 kommt?

      Danke uns Lg
    • Abgesehen von der höheren Rechnung bringt ein Objektiv mit größerer Anfangsöffnung (angeblich) schon einen Vorteil. In vielen Testberichten liest man dass abblenden um z.b. 2 f-Stops die Schärfeleistung deutlich verbessert, speziell auch an den Bildrändern. Somit ist bei einem Objektiv mit Lichtstärke 2.8 diese 'Verbesserung" ab Blende 4 merkbar, bei einem Objektiv mit L.S. 5.6 ist ggf noch mit höherer Unschärfe an den Bildrändern zu rechnen. Es ist auch zu erwarten dass ein höherpreisiges Objektiv (= typische Eigenschaft von Lichtstarken Linsen) auch allgemein bessere Abbildungen (technische gesehen) bietet.
      Ich suche vor einem Kauf eine gewisse Zeit in diversen Foren und Testberichten und versuch mir damit eine Begründung für den Kauf (oder Nichtkauf) zusammen zu tragen.

      hoffe das hilft ein wenig

      J
    • Unschärfe bekommst du auf verschiedene Arten: Länge Brennweite mit geringen Abstand zum Motiv. Auch hilft dir eine 2,8er Blende hier mehr, als eine 8er.

      Schärfe ist bei einer - wie von dir verwendeten - Brennweite von 10 nicht wirklich ein Thema. Da ist auch bei kleiner Blendenzahl "alles" scharf.

      Einen Vorteil bringt ein lichtstärkes Objektiv, wenn du gerne bei schlechten Lichtverhältnissen fotografiest. Also früh morgens oder wenn es dunkel wird.

      Für mich war aber der ausschlaggebende Grund, mir lichtstärke Objektive zu kaufen, die von je.at schon angesprochene Abbildungsleistung. Geh in deinen Foto laden deines Vertrauens und mache den Vergleich. Das merkst du!
    • Deine Fragen zeigen, dass du dir erst einmal die Grundlagen der Fotografie aneignen solltest.
      Dazu gibt es im Web und als Bücher ausreichende Quellen.

      Man kann nicht sagen "Landschaft = Weitwinkel" oder "Landschaft = kleine Blende" (= große Blendenzahl, weil ja Kehrwert). Wenn du die Berge im Hintergrund am Bild nicht als winzige Stecknadeln sehen willst, verbietet sich ein extremes Weitwinkel.
      Hier solltest du dich mit der Bildwirkung (Perspektive) von Tele- Normal- und Weitwinkelbrennweiten auseinander setzen.
      Wenn das alles jetzt für dich "Bahnhof" war: siehe 1. Satz!

      Viel Spaß an der Fotografie!
    • TempusFugit schrieb:

      Wenn man in der Landschaftsfotografie ohnehin eher mit Blenden > f8 arbeiten soll, was bringt mir ein Objektiv, das auf sagen wir f2.8 kommt?
      Nix, weil Du mit Deinem Nikkor 10-20 f4.5-5.6 für moderne Superweitwinkellandschaftsaufnahmen sehr gut bedient/gerüstet bist.
      Bei schwachem Licht ISO hinaufdrehen und auch sehr wichtig ist das Postprocessing, also die nachträgliche Bildbearbeitung.
      So entstehen sehr beeindruckende Landschaftsbilder die auch gut ankommen.
    • TempusFugit schrieb:

      Hallo allerseits,

      Ich arbeite mich gerade in die Grundlagen der Fotografie ein. Insbesondere hat es mit die Landschaftsfotografie angetan. Aber nicht nur.

      Für Landschaften nimmt man natürlich möglichst weitwinkelige Objektive. zB 10mm oder ähnliches.

      In einschlägigen Büchern findet man regelmäßig f8 bis f11 als Empfehlung - was auch logisch auf Grund der Tiefenschärfe ist.

      Andererseits höre ich überall "nimm dir ein lichtstarkes Objektiv", welches natürlich viel teurer ist.

      Aktuell nehme ich das nikkor 10-20, welches auf "nur" f4.5-5.6 kommt.

      Nun meine Frage:
      Wenn man in der Landschaftsfotografie ohnehin eher mit Blenden > f8 arbeiten soll, was bringt mir ein Objektiv, das auf sagen wir f2.8 kommt?

      Danke uns Lg
      Technisch fundierte Information zum Abblenden von Objektiven (sowie etwas mehr) hier:
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      Übrigens, lass Dir nicht sowas einreden wie dass man für Landschaft immer „natürlich möglichst weitwinkelige Objektive“ verwenden müsste ...

      Beispiel: Dieses Bild habe ich mit dem von vielen als Portrait-Objektiv abgestempelten Canon EF 135mm f/2 gemacht:
      [Links sind nur für Registrierte Benutzer sichtbar]
      Hätte ich bloß ein Weitwinkel in die Toskana mitgenommen, wär das an der Stelle nix geworden.

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Off-topic ()

    • raicor schrieb:

      Deine Fragen zeigen, dass du dir erst einmal die Grundlagen der Fotografie aneignen solltest.
      Dazu gibt es im Web und als Bücher ausreichende Quellen.

      Man kann nicht sagen "Landschaft = Weitwinkel" oder "Landschaft = kleine Blende" (= große Blendenzahl, weil ja Kehrwert). Wenn du die Berge im Hintergrund am Bild nicht als winzige Stecknadeln sehen willst, verbietet sich ein extremes Weitwinkel.
      Hier solltest du dich mit der Bildwirkung (Perspektive) von Tele- Normal- und Weitwinkelbrennweiten auseinander setzen.
      Wenn das alles jetzt für dich "Bahnhof" war: siehe 1. Satz!

      Viel Spaß an der Fotografie!

      Mit den ersten Grundlagen habe ich mich schon auseinandergesetzt.
      Auch was Brennweite <-> Hintergrund anbelangt.

      Die Aussage mit der kleinen Brennweite habe ich mit auch nicht ausgedacht, sondern aus diversen Büchern/Blogs etc.

      Natürlich habe auch schon einige Aufnahmen (auch Landschaft) mit meiner 35er Festbrennweite gut hinbekommen. - Übung macht den Meister - allerdings waren mir für manche Motive die 35mm zu eng.

      Darum ging mir allgemein um Tipps bezüglich kleinerer Brennweiten.
    • ich kann mich meinen Vorrednern nur vollinhaltlich anschließen, Superweitwinkel für Landschaft ist eher ein typischer Anfängerirrtum.
      schau zB die Bilder des Herrn morgenrot an, der hier wahrscheinlich der geübteste Landschaftsfotograf ist, der nimmt (ab und zu) ein 28er als kürzeste Brennweite.
      Meistens verwendet er ein 50er, und die sind nicht teuer, wenn nicht rotpunktig :woot:
      Und wenns weiter sein soll, 24/2.8 gibts gebraucht saubillig, gut aber selten zu kriegen ist zB Sigma Superwide II, bei der Brennweite brauchts auch keinen AF.
    • TempusFugit schrieb:

      - allerdings waren mir für manche Motive die 35mm zu eng.
      Wenn es die Umstände unmöglich machen, dass man das gesamte Motiv mit einem Normalobjektiv erfasst oder wenn der typische Effekt der Weitwinkelperspektive im Interesse einer besonders intensiven Darstellung erwünscht ist, spricht nichts gegen den Einsatz einer kürzeren Brennweite.

      Andererseits benutze ich für Landschaftsaufnahmen auch Teleobjektive, wenn der Aufnahmeabstand so groß ist, dass das Normalobjektiv des Motiv zu klein abbilden würde, oder wenn die besonders verdichtende Perspektive der langbrennweitigen Abbildung erwünscht ist.

      Meiner Meinung nach sind Weitwinkelobjektive schwieriger zu benutzen als die anderen Objektivtypen.
    • raicor schrieb:


      Wenn du die Berge im Hintergrund am Bild nicht als winzige Stecknadeln sehen willst, verbietet sich ein extremes Weitwinkel.
      Weniger Erfahrene wollen bei Landschaften meist möglichst viel „draufkriegen“, weil man in der Realität vom Panorama überwältigt ist; dass das mit der Kamera so kaum eingefangen werden kann, lernt man erst mit der Zeit.

      Weitwinkel funktioniert besser zur Erzeugung von Tiefenwirkung mit interessanten, nahe herangebrachten Vordergrundelementen, Beispiel (gebe zu es gäbe noch bessere):

      [Links sind nur für Registrierte Benutzer sichtbar]

      Oder die klassischen Situation Vorder-/Mittel-/Hintergrund, Beispiel:

      [Links sind nur für Registrierte Benutzer sichtbar]

      (Beide Beispiele: Sony FE 24-105 f/4 @24mm, auf Vollformat)
    • Als ich früher mit APS-C Sensor fotografiert habe, bin ich mit 16mm ausgekommen. 10mm sehe ich eigentlich eher als eine Effekt Brennweite, wenn ich Räume oder Flächen viele größer darstellen will als sie wirklich sind. Ich besaß zwar ein Sigma 10-20/4.5-5.6, aber das war mehr in der Fototasche als an der Kamera.
      Bei Weitwinkelobjektiven für Landschaftsfotografie ist Lichtstärke meiner Ansicht kein all zu wichtiges Thema. SIe sorgt bei DSLR höchstens für ein helleres Sucherbild. Ich würde aber erst ab 50mm darauf achten, dass das Objektiv größere Öffnungen als f/2 kann.

      Zu fast Jeder Kamera gibt es ein passendes Buch wo das Thema der Objektive und Ausrüstung immer ausgiebig behandelt wird.

      LG Boris
    • Das 10-20mm Nikkor DX ist eine super Linse .. offenblendig schon und bei f8 fehlt da gar nix mehr. Verwende ich seit ein paar Jahren - allerdings mehr für Sport/Reportage. Bis du an die Grenzen von der Linse kommst werden ein paar Jahre ins Land ziehen.

      Wenn du dir was wirklich gutes tun willst für dein gesamtes photographisches Leben:

      Kauf dir statt einer sinnlosen ¹) f2.8 Linse lieber ein g'scheites Stativ.

      Das kostet die Hälfte von so einem Stück Glas.
      Mit einem Tausender hast dein ganzes Leben was davon.
      Ein bis eineinhalb Kilo das Stativ, ein ordentlicher Kopf, eine einfache Arca-Platte.


      ABER KEIN MANFROTTO. ²)



      ¹) nicht generell, aber gerade wenn du anfängst sind die Dinger teuer, schwer und du weisst eh nicht warum du so ein teures, schweres Trumm verwendest.

      ²) Manfrotto sind sowas wie der Mazda MX-5 der Stative .. wird als Sportwagen gehandelt, ist auch einer, aber nicht so wirklich dann. Nicht dass der MX-5 oder Manfrotto Stative schlecht sind (da gibt's ganz andere Dinger) aber sie sind nicht die vernünftige Investition in die Zukunft.
    • GRUBERND schrieb:

      Kauf dir statt einer sinnlosen ¹) f2.8 Linse lieber ein g'scheites Stativ.

      Verdammt, wir hätten den Thread ja doch schließen sollen :)

      Vor 5 Jahren hätte ich noch zugestimmt, seit damals lasse ich jedoch das Stativ meist zuhause und spare mir den Platz, weil es aufgrund technischen Fortschritts (jedenfalls für meine Zwecke) unnötig geworden ist. Ich habe daher die Option, beim Reisen das Gewicht stattdessen in eine lichtstarke Festbrennweite zu investieren, die meine kreativen Möglichkeiten heute sinnvoller erweitert als ein Stativ.

      Zu Deiner „Verteidigung“: Du denkst sympathischerweise vermutlich in Film-Dimensionen, und da stimmt es ja auch, was Du sagst.

      Mit einer Kamera mit eingebautem Stabilizer sowie einem stabilisierten Objektiv, dazu noch ein bisschen altmodisches Wissen - wie zB sich wo anlehnen und Atmungstechnik etc - kann man erstaunlich lange Belichtungszeiten erreichen, ohne zu verwackeln. Muss man halt ausprobieren, wieviel man schafft, ist auch ein bisschen Übung.

      Und wenn ich eine „Langzeitbelichtung“ möchte, dann mache ich einfach Dauerfeuer (storage is cheap these days) und lege die vielen Bilder mit geeigneter Software übereinander, sodass die Belichtungszeiten der einzelnen Bilder „summiert“ werden.
      Dies hat den zusätzlichen Vorteil, dass ich keinen ND-Filter mitnehmen muss, dessen (wenn auch bei guten Filtern leichte) Farbverfälschung ich in der Vergangenheit ja doch nie ganz sauber weggekriegt habe.

      Zudem, zB bei diesem Bild - nochmals dasselbe Beispiel: [Links sind nur für Registrierte Benutzer sichtbar] - hätte mir ein Stativ wohl kaum genützt: 1. War an dem Standort kaum Platz, und 2. war so derart böiger Wind, dass es mir eine traditionelle Langzeitbelichtung mit Stativ sicher ‚verrissen‘ hätte.

      As usual: Your mileage may vary.
      Wenn man Astro-Fotografie macht oder anderweitige extrem lange Belichtungen, die man nicht mittels Software sinnvoll Mitteln kann, bleibt natürlich trotzdem nur ein Stativ als Lösung. Aber das breite Anwendungsfeld so wie früher sehe ich heute als deutlich eingeschränkter ein.
    • Off-Topic, bei allem Respekt, aber deine Ausführungen beachten nur einen Ansatz der Verwendung eines Stativs und das ist das Verwackeln. Alles gut, alles richtig. Auch ich verwende auf Reisen kaum mehr als ein Ministativ.

      Aber viel wichtiger als das-nicht-verwackeln eines Stativs ist aus meiner Sicht ein ganz anderer Aspekt, jemand in "Genius of Photography" (BBC Serie) hat das perfekt zusammengefasst:

      "So the tripod remembers your last thought."



      Das Stativ hilft beim Denken.

      Was gerade bei Weitwinkelobjektiven extrem wichtig ist, weil selbst die kleinste Bewegung das Bild und die Perspektive ändern kann. Überlagerung, Linien, usw. Alles Dinge, die keine Kamera alleine kann. Oder jemals können wird.

      Man kann heute sofort am Display überprüfen und in Ruhe betrachten was man gemacht hat, vielleicht sogar mit jemand anderem darüber reden, woanders hinschauen, den Geist schweifen .. und egal ob das nur ein paar Sekunden dauert oder eine Stunde, das Stativ wartet. Geduldig.

      Und deshalb sind Stative noch lange nicht aus der Mode

      ... und im Vergleich zu dem was während einer Stativ-Lebensdauer von 30 bis 50 Jahren an Geld in Kameras, Objektive, Computer, Software, Festplatten, Reisen usw gesteckt wird ist selbst ein High-End Carbonstativ mit entsprechendem Kugelkopf und ein paar L-Platten ein billiges Ding.
    • GRUBERND schrieb:

      Das Stativ hilft beim Denken.
      Wie gesagt, your mileage may vary.

      Mir ist dieser Aspekt bewusst. Aber es letztlich ein Workflow-Aspekt, der Gott sei Dank frei wählbar ist, wie sich jemand halt leichter tut. Wenn Dir das in Deinem Workflow hilft, dann bitte mach das weiter, unbedingt.

      Ich kenne Dich hier als zu „open-minded“ als dass ich vermuten würde dass Du mir widersprächest, dass andere Workflows auch zum Ziel führen können - dafür ist das alles viel zu individuell.
      Es ist wie alles im Leben ein Trade-off. Wenn ich denke, dass ich für meine kreative Vision typischerweise stattdessen lieber ein lichtstarkes Objektiv einpacke, dann ist das meine persönliche Wahl; Deine darf sehr gerne eine andere sein.

      Es geht mir nur darum, dass hier Optionen aufgezeigt werden, aus denen der geneigte Leser sich seine eigene Meinung bilden mag.
      Deine Antwort zu meinem Posting ist hierfür ein weiterer Aspekt, der sicherlich sinnvoll war erwähnt zu werden.
      In diesem Sinne, es gibt übrigens auch den gegenteiligen Effekt: Gerade bei Anfängern sieht man häufig, dass sie die Aufnahme dann dort machen, wo sie das Stativ zuerst hingestellt haben, auch wenn es eine bessere Perspektive gäbe.

      PS: Das mit Thread schließen und „Verteidigung“ war ja nur eine spaßig/launige Bemerkung in Bezug auf die obige Bemerkung und meine Antwort (13/14 oben). Das hältst Du ja aus :)

      Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von Off-topic ()

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