Der eigene Stil

    • Der eigene Stil

      Angeregt durch einen Kommentar von [Links sind nur für Registrierte Benutzer sichtbar] habe ich mir mal überlegt, was eigentlich mein "eigener" Stil ist. Man muss ja nicht Profifotograf sein, um einen Stil zu entwickeln.

      Ich muss zugeben, dass ich noch auf keinen grünen Zweig gekommen bin. Ein Stil kann sich ja in der Art der Objekte, der Art der Komposition, Technik der Präsentation etc. etablieren.

      Eine kurze Internetrecherche hat ein paar spannende Artikel zu Tage gefördert, z.B.
      [Links sind nur für Registrierte Benutzer sichtbar]

      Wenn ich mich mit der sinnlichen Fotografie befasse, ist das in meinen Augen kein Stil, sondern ein Thema. Wenn ich dann mit Available Light arbeite, geht das eher in Richtung Stil. Endgültig zum Stil wird es in meinen Augen, dann immer das weiche Licht zu bevorzugen würde, sanfte Farben, etc. ... Andererseits - ich würde mich da eigentlich nicht einschränken wollen, denn es gibt Situationen, die hartes Licht benötigen, um glaubwürdig zu sein. Also Stilbruch ... ?

      [Links sind nur für Registrierte Benutzer sichtbar] hat geschrieben " Was Du "brauchen" wirst, sind Fotos die Deinen eigenen Stil haben… " ... habt ihr einen eigenen Stil und wie würdet ihr den beschreiben?
    • [Links sind nur für Registrierte Benutzer sichtbar] hat geschrieben " Was Du "brauchen" wirst, sind Fotos die Deinen eigenen Stil haben… "

      Ich denke damit ist gemeint, einen Wiedererkennungswert zu haben. Wenn man das Werk von jemanden sieht, diesem Werk anzusehen, dass es von diesem Menschen stammt.

      Allerdings empfinde ich das als Einschränkung. Wenn man sich so einen Wiedererkennungswert zulegt, und diesen als seinen Stil definiert, dann wäre es richtigerweise Stilbruch etwas anderes zu machen. Somit untwirft man sich selbt dem eigenen Zwang seinem Stil treu zu sein.
      Andersartigkeit - anders als man selbst - sehe ich jedoch als Facettenreichtum. Somit wäre Vielseitigkeit im künstlerischen Schaffen auch ein Stil, aber einer mit sehr geringen Wiedererkennungswert.
    • Ich halte vom "Stil", ganz speziell wenn es, wie apart schon schreibt, dann zu Einschränkungen führt, gar nichts.
      Das führt dann eher zu Monotonie
      Sich weiter zu entwickeln halt ich für viel wichtiger als einen Stil zu haben
      Überlegt Euch mal wie die großen Künstler sich entwickelt haben. Vergleicht mal z.B. ein frühes Werk von Picasso mit einem Spätwerk. Und das ist bei vielen großen Künstlern so.
    • „ der eigene stil“ arbeitet meist mit je eigenen dominanten wiederkehrenden stilmittel, sei es monochrom, sei es offenblendig, realistisch, abstrakt, etc. weiterentwicklungen haben stets stilbrüche in sich. danach ist der eigene Stil ein anderer, dennoch ein eigener, dennoch wiederum stil .
      der eigene fotografische stil ist vergleichbar mit der eigenen handschrift, selbst wenn wir anderes als tinte oder kugelschreiber verwenden, wird unsere handschrift erkennbar sein. stilerwerb hat auch etwas mit pflege von persönlichem stil zu tun. wer schreibt noch in lehrer nachahmender schulschrift? wer fotografiert in vorbildkopierender weise? die hilft ( vielleicht) eine zeitlang um die grundkenntnisse zu erwerben. der drang des menschen ist auf ent- wicklung aus, raus aus dem elternhaus, raus aus vor- bildern, hin zur selbstverwirklichung. dazu braucht es ein selbst- bild: den eigenen stil … … …

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von JuSophie Kerschbaumer ()

    • JuSophie Kerschbaumer schrieb:

      stilerwerb hat auch etwas mit pflege von persönlichem stil zu tun.
      denn ein Stil entwickelt sich aus der Persönlichkeit des Individuums, was Selbstkenntnis und Selbstkritik voraussetzt.
      Die Person, ihr Charakter, ihre Interessen, ihre Gefühle und ihre Denkungsart, ihre Art zu sehen und sich auszudrücken, sind alle so verschmolzen und voneinander untrennbar, dass sie in Form des persönlichen Stils zum Ausdruck kommen.


      M_Martin_M schrieb:

      Stil ist wie man die Welt sieht
      Die Welt ist so, wie man sie sieht (Marion Gräfin Dönhoff).
    • apart schrieb:

      Andersartigkeit - anders als man selbst - sehe ich jedoch als Facettenreichtum.
      Ja, das sehe ich ähnlich. So wie es Maler gibt, die einmal mit Aquarell, einmal mit Öl malen, oder ebenso Landschaften wie Portraits malen. Es gibt Phasen, in denen man sich mit einem Thema und vielleicht speziellen Formen des Ausdrucks befasst, aber mir wäre das auch zu einseitig.

      Aber ohne im anderen Extrem in die Willkürlichkeit zu verfallen.


      JuSophie Kerschbaumer schrieb:

      stilerwerb hat auch etwas mit pflege von persönlichem stil zu tun
      Das ergibt sich ja aus dem eigenen Interesse, d.h. auch daraus, dass einem bestimmte Ausdrucksformen gefallen und man daran arbeitet sie zu "perfektionieren".

      Danke für die Antworten - es ist spannend, da mal (gar nicht so) unterschiedliche Ansichten dazu zu lesen.
    • Ich für meinen Teil habe die es so erlebt das sich mein "gefühlter Stil" von Zeit zu Zeit ändert und dann wieder eine Kehrtwende macht zum Ursprung.

      Demnach kann ich nur von einer Stilperiode sprechen von der ich gar nicht weiß ob sie mir morgen noch gefällt.

      Ich neige halt sehr zum Verschlimmbessern und muss mich dann wieder Rück besinnen.

      Das betrifft vor allem die Auftragslose Fotografie bei der ich versuche neues zu entdecken.

      Bei Aufträgen habe ich mir Experimente abgewöhnt und versuche Hauptsächlich Handwerklich die Erwartungshaltung zu erfüllen.

      Als Fazit kann ich für mich sagen. Es gibt für alles seine Zeit. Aber durch Experimentieren konnte ich schon viel erfahren was ich umsetzen kann wenn ich es brauche.

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