Stein des Anstosses: das Gschäft mit den Filtern

    • Gala schrieb:

      In meinen Augen ist der Blick fürs Wesentliche viel wichtiger. Das einsetzten von Licht, kompositorischen Elementen und Un/Schärfe beeinflussen das Ergebnis genug, warum dann nach dem Auslösen noch so viel mit Photoshop herumdoktern...?
      Meine Frage an alle, die exzessive Bildbearbeitung verwenden: wärt ihr nicht zufriedener, wenn ihr schon beim Auslösen mit Können punkten würdet, als in Kenntnissen der Anwendung diverser Extremfilter?

      Anscheinend sind hier schon so manche mit Weichspüler behandelt, denn so viele likes, die es für diese übertriebenen Ergebnisse gibt,
      sind unglaublich.

      Gala schrieb:

      Ich habe einfach Ideale, nach denen ich lebe. Die, der gemeinen Masse, verstehe ich nicht. Haben diese Menschen noch welche, oder wollen sie sich um jeden Preis verkaufen ?

      Gala schrieb:

      Meine Frage an alle, die exzessive Bildbearbeitung verwenden: wärt ihr nicht zufriedener, wenn ihr schon beim Auslösen mit Können punkten würdet, als in Kenntnissen der Anwendung diverser Extremfilter?“

      sehr geehrte frau nicht-plebejerin, ich habe mir zwar vor längerer zeit selbst ein forenverbot auferlegt, aber beim durchlesen ihrer hochgeistigen ergüsse hat sich mein innerster, durch und durch plebejisch sich gerierender schweinehund gemeldet und folgendes abgesondert (ich ersuche untertänigst die wortwahl zu entschuldigen, aber man weiss ja: plebejer):

      der beste wein is der, der wos mir schmeckt, wuarscht wira pantscht wurdn is
      des beste bratl is des, wos mir schmeckt, wuarscht, auf welchem ofn und in welcher plätschn kocht
      die scheanste musik is die, die was meine ohren erfreun tuat, wuarscht obs von an akademischen wundawuzzi kummt oda von an bluesigen schwoarzen aus ana hüttn
      des beste büdl is des, was mir gfalln tuat, wuarscht wiea der pinsel vom mola ausschaut (anmerkung der pc police: nicht erotisch gemeint)
      die scheanste frau is die, die was mi aufregn tuat, wuascht wie sa si anschmiert.....

      ich habe diesen plebejischen proleten mit dem besen verjagt, sonst hätte er noch mehr solcher ungeheuerlichkeitn von sich gegeben, er ist dann mit dem schrei " is akademischen pseudohirnwixa" in einem dunklen loch verschwunden.

      ich ersuche innigst diese aussagen nicht ernst zu nehmen und weiter auf dem für sie so wichtigen status der "nichtplebejischen" aus der "masse herausragenden" turboindividualistischen, reinen künstlerin zu beharren. denn nur so werden sie es weit bringen.

      nach dem der plebejer weg ist, kann ich mich nun mit ihnen auf gleicher - akademischer - augenhöhe unterhalten und erlaube mir, sie darauf aufmerksam zu machen, dass sie als bildende künstlerin, die steine behaut, genau das machen, was sie den dumpen fotobearbeitern vorwerfen:
      nämlich die wirklichkeit so zu verändern, dass - in ihrem fall - nichts mehr von ihr übrig bleibt.
      der stein, den sie sich zur brust nehmen ist am ende nichts, rein gar nichts mehr von dem, was er einmal war, sondern ein produkt, das - wenn gelungen - ihre fantasie abbildet.
      deshalb mein rat: aus jener ecke, aus der sie auf die pösen fotografen loshauen ist der kampf ganz schlecht zu führen, denn sie können ihre steine im streulicht, direktlicht, halblicht, nicht licht, ober- unter- seitenlicht herumschieben, wie sie wollen, in den meisten fällen wird nicht das rauskommen, was sie gerne aus ihnen hauender weise herauszwingen wollen.

      der filmitel, in dem sie die verzweifelte puristin der erlebten wahrheit darstellen würden, wäre "sculptors dilemma".

      hier wäre der brachialische eingriff in die natur kunst, drüben aber verpöhnt, weil ja nur meisterlich, was unbefleckt aus dem fotografischen kastl kommt.

      sie merken etwas? einen hauch von widerspruch in ihrem denkgefüge? dann besteht hoffnung.

      ich erlaube mir - durchlaucht - weiters, den spieß umzudrehen:
      wer glaubt, fotografie beschränke sich auf das möglichst "orininalgetreue" abbilden einer (fragwürdigen) wirklichkeit, hat fotografie nicht verstanden und gehört zur gruppe der knipser

      nach(ab)satz:
      ich kenne keinen, keinen einzigen der berühmten, großen fotografen (die meisten analog gewerkt habend), der seine fotos nicht bearbeitet hätte, denn die schönste, aufregenste bildkomposition im einfallenden schräglicht wird erst wirklich plastisch und interessant, wenn die kontraste in der nachbearbeitung oder filmwahl oder entwicklung so justiert werden, dass das, was im kopf und auge erlebt wurde auch nur annähernd am papier wieder erkennbar ist bzw. dem gestaltungswillen des fotografen entspricht.
      seit es fotografie gibt, wurde immer gewedelt, nachbelichtet, doppelbelichtet, linsenbeschmiert, gefettet, abgedeckt, wurden immer papiere nach dem jeweiligen bedarf gewählt, filme weich oder hart entwickelt, verschiedene entwickler mit verschiedenen wirkungen angewendet.
      von anfang an gibt es eine heerschar von fotografen und solchen denen es verwehrt ist jemals einer zu werden, die die jeweils zu verfügung stehenden techniken in fürchterlichster weise anwenden und wenige, die es schaffen mit welchen mitteln auch immer, fotos herzustellen, die den betrachter interessieren und im idealfall fesseln. und nur darum geht es.
      hauen sie ihre steine und freuen sie sich über ein ergebnis bzw.lernen sie aus fehlschlägen, lassen sie uns aber die freiheit, unsere fotos so zu gestalten, wie wir es für richtig halten ohne angepöbelt zu werden.
      ein bekanntes motto abwandelnd, gebe ich ihnen noch mit: (bild)hauer bleib bei deinen steinen (fürs fotografieren fehlt im gegenständlichen fall grundlegendes verständnis), ich verspreche ihnen aber, ich schlage ihnen auch nicht dazwischen, wenn sie hämmern.

      nachsatz zum nachabsatz: ich verwende aus verschiedensten gründen kein photoshop, aber das ist wieder eine andere geschichte.
    • M_Martin_M schrieb:

      und manche Leute besuchen Kurse in Italien und andere studieren an der Akademie der bildenden Künste am Schillerplatz

      Es ist wirklich nicht zu verzeihen, dass manche nur Kursebesuchen und andere an der Akademie ihre Semester absolvieren.
      Als„Gstudierter“ mit Vitamin B kann man natürlich besser be/urteilen wertalentiert und Künstler oder ein/e autodidaktische/r und ungebildete/r Depp/innist.

      Ich werde also dumm weiter vor mich hin knipsen, bis ichvielleicht verstehe worum es in der Fotografiegeht.

      Allen, die es geschafft haben, wünsche ich noch genug „likestdu mich like ich dich“- Freunderlwirtschaft, welche natürlich objektiv und fairist.
      Viel Lob und Gefallen bedeuten natürlich wer ein wahrer Fotograf ist, derwiederum andere in ungeahnte Höhen heben kann, die sich durch besondereLeistungen (ob technischer oder bearbeitender Natur) hervorheben.

      Da ich leider diesem erlesenen Kreis nie angehören werde,verabschiede ich mich höflichst und bitte um Entschuldigung, meine intoleranteMeinung kundgetan zu haben.

      Vielen Dank für die Aufmerksamkeit,

      Gala

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