Tiefenschärfen-Skala am XT2 mit XF18-55

    • Tiefenschärfen-Skala am XT2 mit XF18-55

      Hallo,

      ich beschäftige mich zur Zeit mit Landschaftsfotografie. Bisher habe ich hauptsächlich Events und Urlaube fotografiert.

      Die XT2 hat eine Tiefenschärfenskala, siehe Anhang. Um eine möglichst durchgängige Tiefenschärfe zu erhalten, gibt es den Begriff der hyperfokalen Distanz und habe diese auch soweit verstanden. Mit diversen Rechnern online und fürs Smartphone kann man diese auch sehr gut ausrechen.

      Auch versuche ich dabei die förderliche Blende zu berücksichtigen, um Beugungsunschärfe zu vermeiden (Lt. Recherche beträgt diese 7,1, die Beugungsunschärfe ist ab f8 bemerkbar).
      Selbst wenn ich die förderliche Blende ignoriere und auf f20 einstelle, bewegt sich der blaue Balken nicht gegen unendlich.

      Was mache ich falsch? Wie bekomme ich möglichst durchgängig scharfe Landschaftsbilder unter Berücksichtigung der hyperfokalen Distanz. Ist der Skala zu trauen? Gibt es ein bekanntes Problem mit der XF18-55? Würde eine feste Brennweite das Problem beheben?

      Danke und

      LG
      John
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      • Tiefenschärfenskala der Fuji XT2

        9 mal angesehen
    • Für mich sieht das so aus, als wäre 2.5m einfach zu nah fokussiert.
      Von welcher Brennweite reden wir hier?

      Offtopic: zur Beugungsunschärfe - nur weil die Schärfe ab einer gewissen Blende rein rechnerisch abnimmt, heisst das nicht, dass man deshalb nicht weiter abblenden darf/soll. Lieber mehr Tiefenschärfe als dann z.b. unscharfer Vordergrund o.a.
      Und Beugungsunschärfe kann man relativ gut nachschärfen, bei fehlender Tiefenschärfe geht das hingegen nicht

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von wictred ()

    • Hier das Bild eines "richtigen" Objektivs, da dreht man einfach den Fokusring bis das Unendlichsymbol über der gewählten Blende steht und am linken Strich sieht man dann den Anfang des Schärfebereichs, durch schläuliche Wahl des Kamerastandortes sowie des Bildauschnitts vermeidet man zu nahe Bereiche
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      • D3S_8477-1200.jpg

        3 mal angesehen

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von M_Martin_M ()

    • M_Martin_M schrieb:

      so wie ich das verstehe musst du so fokussieren dass der rechte Rand des Balkens bei unendlich steht, der linke Rand zeigt dir dann die Entfernung ab der alles scharf ist.
      .. müsste so funktionieren.
      Wenn Du, wie eingangs angeführt, die hyperfokale Distanz verstanden hast, machst Du nichts falsch.
      Mit höchster Schärfe wird immer diejenige Ebene im Motiv abgebildet, auf die das Objektiv eingestellt ist.
      Diese Höchstschärfe nimmt nach vorn und nach hinten allmählich ab, so dass sich ein gewisser Tiefenbereich ergibt, der auf dem Bild scharf wiedergegeben wird (die Schärfentiefe).
      In der Praxis eignest Du Dir Deine eigene Vorgangsweise an, wenn ich z.B. ein Landschaftsbild mit Betonung des Vordergrundes knipse, stelle ich das Objektiv auf das Motiv im Vordergrund ein und kann anhand der Schärfentiefe-Skala ablesen, ob die Schärfe bis zum Horizont (falls ich das möchte) reicht.
      Wenn nicht, blende ich ab oder ändere den Aufnahmeabstand zum Motiv im Vordergrund.
    • Hallo

      Danke für euer Tipps.
      Werde ein paar experimente machen und Poste wieder.

      Frage zu den hyperfokal Rechner. Meine Android App möchte auch eine Entfernung zum Motiv haben, einige andere online rechner kommen nur mit Brennweite und blende als Parameter aus.

      Was ist nun richtig?
    • JohnSheridan schrieb:

      Hallo

      Danke für euer Tipps.
      Werde ein paar experimente machen und Poste wieder.

      Frage zu den hyperfokal Rechner. Meine Android App möchte auch eine Entfernung zum Motiv haben, einige andere online rechner kommen nur mit Brennweite und blende als Parameter aus.

      Was ist nun richtig?
      Ich denke, beides ist gültig, es hängt davon ab, ob die App die Schärfentiefe allgemein berechnet, oder nur den Spezialfall hyperfokale Distanz.

      Für eine (pseudo-)mathematische Betrachtung bezueglich Schärfentiefe nehmen wir fünf Parameter, zwei Objektivparameter und drei Abstände:
      - Brennweite
      - Blende
      - Abstand der Schärfe-Ebene (auf die das Objektiv fokussiert ist), nehmen wir auf jener den Punkt S heraus
      - Abstand jenes Punktes VOR S, ab dem alles hinreichend scharf ist, nennen wir den Punkt A (Abstand von S ist a)
      - Abstand jenes Punktes HINTER S, bis zu dem alles hinreichend scharf ist, nennen wir diesen Punkt B (Abstand von S ist b)

      Der Schärfentiefebereich liegt also zwischen den Punkten A und B (Tiefe ist a+b), wenn auf S fokussiert ist.

      Es ist grundsätzlich so: Bei gegebener Brennweite und Blende braucht man zumindest einen dieser drei Punkte, um die anderen zwei berechnen zu koennen.

      Im allgemeinen Fall (also nicht der Spezialfall hyperfokale Distanz) gibt man den Punkt S an (auf den fokussiert wird), und die App kann dann die Punkte A und B angeben, zwischen denen alles hinreichend scharf ist.

      Im Spezialfall hyperfokale Distanz ist der Punkt B mit 'unendlich' automatisch vorgegeben, und daraus ergeben sich die Punkte S und A: S sagt Dir, auf welche Distanz Du fokussieren must, damit B auf 'unendlich' liegt, und A sagt Dir, ab welcher Distanz alles hinreichend scharf ist.
      Deswegen musst Du beim Spezialfall "hyperfokale Distanz" die Distanz zum Fokussieren (quasi der 'fiktive Motiv-Abstand') nicht angeben, sie ist ein Ergebnis der Berechnung.
    • Hi,

      danke für die Erklärung.

      In der XT2 gibt es eine Einstellung, ob die Tiefenschärfenskala "Pixel Based" oder "FIlm Based" sein soll. Pixel Based ist für den Web/Bildschirmbereich, "Film Based" für den Print Bereich. Wenn ich "FIlm Based" nehme (weil ich das ausdrucken werde), wird die Tiefenschärfe(nskala) wesentlich größer.

      Bei Blende 10 reicht sie dann von 1,5 Meter bis ins undendliche. Wenn das richtig ist, dann brauche ich gar keinen DOF Calculator, sondern nur die Tiefenschärfeskala und das Fokus Peaking (und das Histogramm, ob alles richtig belichtet ist).

      Habt ihr eine Idee, warum hier 2 unterschiedliche Tiefenschärfenarten für die gleiche Focusebene gibt?

      Im Anhang die Einstellung mit "Film Bases", einmal mit Blende 8, einmal mit Blende 10.
      Wenn man der Skala trauen kann, wäre das ja eine feine Sache und würde den Kamerakauf allemal rechtfertigen :)

      LG
      John
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      • IMG_20180724_060221.jpg

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      • IMG_20180724_060243.jpg

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      Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von JohnSheridan ()

    • Off-topic schrieb:

      die sogenannten Pixel-Peeper, streng zu unterscheiden von echten Fotografen
      Warum soll ein "echter" Fotograf nicht auf 100% schauen, früher hab ich meine Dias mit der Lupe auf dem Lichttisch kontrolliert.

      Verschieden Einstellungen wie Film oder Pixel entsprechen den akzeptierten Unschärfekreisen, das kann man auf den DOF Rechnern auch einstellen, dort zumeist sinnigerweise CoC genannt, circles of confusion.
    • Ich sag mal so :früher gab es die Tiefenschärfe Skala am objektiv, soweit ich das verstanden habe. Wenn die Kamera hersteller uns diesen wegnehmen, finde ich es durchaus für sinnvoll, das es digitale Skalen gibt, wenn jedes objektiv sowieso einen Chip mit kennlinien hinterlegt hat.

      Gegen ein genaues arbeiten spricht sowieso nichts. Bei 24mpx muss ich für schöne Aufnahmen, die auf größer als A4 ausgedruckt werden, sowieso von Stativ und mit Zeit Auslosung arbeiten, um Scharfe Bilder zu bekommen.

      Ich denke es ist legitim, wenn man mit Skalen am Display und Focus peaking arbeitet. Wenn man die Zeit hat, macht man sogar sicherheitshalber noch ein Focus Stacking, sofern es windstill ist und das Wasser im Vordergrund auch nicht bewegt.

      Das eine schießt das andere nicht aus.

      Ich betrachte immer den Anwendungsfall. Dies a4 Foto Album mit 3 Bildern pro Seite oder dies web arbeite ich nicht genau. Die Print Größe a4 schon.

      Das ist zumindest meine Meinung und Vorgehensweise.

      LG
      John
    • Natürlich darf und soll man eine Schärfentiefe-Skala haben, und Focus-Peaking ist eine gute Hilfe beim manuellen Fokussieren (die nebenbei bemerkt mit etwas Vorsicht zu genießen ist).
      Aber wer eine Schärfentiefe-Skala nicht richtig interpretieren kann, dem hilft die zweite auch nicht, um bessere Bilder zu machen; so könnte man sich einen sinnlosen Menü-Unterpunkt sparen, wo man das umschalten kann :)
    • JohnSheridan schrieb:

      Ich sag mal so :früher gab es die Tiefenschärfe Skala am objektiv,
      die je nach Hersteller mit irgendwelchen (meist unbekannten) Annahmen erstellt wurde. wie M schon sagte: ohne sich auf einen CoC zu einigen oder diesen zu kennen ist jede DOF Skala nur so ein Pi-Mal-Daumen-Wert - wobei Pi variabel ist ;)

      ich traue den Skalen auf den Linsen sowieso nicht, die waren schon zu Filmzeiten für exaktes arbeiten viel zu wackelig und heute ist das nur noch schlimmer - weil kein Hersteller weiss was man mit dem Bild machen will, was einem gut genug ist (perfekt existiert nicht) und so weiter und so weiter. und nur ganz seltene Einhörner unter den Linsen haben eine Mechanik UND Optik, die überhaupt genau und stabil genug wäre um mit so einer Skala arbeiten zu können. aus meiner Sicht alles vergeudete Zeit.

      dafür haben wir heute in den Kameras die Möglichkeit ganz ohne Erfahrungswerte und notwendige Fertigungstoleranzen einfach das gemachte Bild in 100% 1:1 Pixelgrösse anzuschauen. dann kann man sich entscheiden was man machen will.

      abblenden, liveview, Testphoto, anschauen .. und das so lange wiederholen, bis man verzweifelt. ;)

      PS: Abblendtasten bei (D)SLRs mit optischen Suchern sind übrigens seit den optimierten Einstellscheiben in AF-Kameras aus den 1990er Jahren auch komplett für die Mülltonne weil die eine andere Konstruktion und Oberflächenbehandlung haben, die das nicht mehr richtig wiedergeben können - aus dem selben Grund sind die auch nicht mehr so gut für manuelles fokussieren geeignet. dafür ist das Sucherbild heller. =)
    • morgenrot schrieb:

      Im Gegensatz zu Dir traue ich den Skalen auf den Linsen vorbehaltlos, weil ich mir "abblenden, liveview, Testphoto, anschauen .. und das so lange wiederholen, bis man verzweifelt" ersparen will.
      ich habe nie behauptet, dass man nicht mit Sonne-Lacht-Blende-Acht und Lomo-Bildausschnitttechnik aus dem Handgelenk glücklich werden kann, aber darum geht es ja hier in diesem Fummel-Thread nicht, oder?

      würd ich gerne sehen wie du das verwendest, ausser als ein "naja, wird so ungefähr von 1m bis unendlich wohl so halbwegs scharf sein". aber dafür braucht man nach 3x probieren auch keine Tiefenschärfeskala auf dem Objektiv mehr. und das meine ich in keinster Weise sarkastisch sondern würde es wirklich gerne sehen. alter Hund, neue Tricks und so. =)

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