[Links sind nur für Registrierte Benutzer sichtbar]
World Press Photos 2018
-
-
Der Link ist super und enthält viele, sehr interessante Bilder
Ich habe mir auch die anderen Bilder angeschaut und verstehe einfach nicht, warum solche Wettbewerbe in den meisten Fällen von "extremes Leid" oder reisserischen Bildern gewonnen werden.
Auch verstehe ich Fotografen nicht, die in solchen Situationen lieber den Auslöser drücken als zu helfen.
Dabei gibt es in der Galerie für mich wesentlich aussagkräftigere Bilder, wie z.B. die Bilder von Adam Ferguson, oder Richard Tsong-Taatari, oder Li Huaifeng........
Aber ich weis schon, mit dieser Einstellung stehe ich ziemlich alleine da -
mia taugts schrieb:
ich habe mir auch die anderen Bilder angeschaut und verstehe einfach nicht, warum solche Wettbewerbe in den meisten Fällen von "extremes Leid" oder reisserischen Bildern gewonnen werden.
Auch verstehe ich Fotografen nicht, die in solchen Situationen lieber den Auslöser drücken als zu helfen.
Aber ich weis schon, mit dieser Einstellung stehe ich ziemlich alleine da
Ich kenne etliche Photographen, die gerade in Fällen von "extremen Leid" mit großer Empathie ihre Profession ausüben.
Die laufende Photoausstellung "The director's choice" (egal wie man zu Herrn Schröder steht ) in der Wiener Albertina bietet sehr gute Beispiele dafür. -
Ich meine, da muss man unterscheiden zwischen irgendwelchen Koffern, die Rettungskräften im Weg stehen und Habdyfotos zum Angeben auf Social Media machen und Profis, die ihren Job machen. Von solchen Ereignissen zu berichten ist nun mal auch ein Job, ein wichtiger, wie ich finde.
-
mia taugts schrieb:
Ich habe mir auch die anderen Bilder angeschaut und verstehe einfach nicht, warum solche Wettbewerbe in den meisten Fällen von "extremes Leid" oder reisserischen Bildern gewonnen werden.
Auch verstehe ich Fotografen nicht, die in solchen Situationen lieber den Auslöser drücken als zu helfen.
Dabei gibt es in der Galerie für mich wesentlich aussagkräftigere Bilder, wie z.B. die Bilder von Adam Ferguson, oder Richard Tsong-Taatari, oder Li Huaifeng........
so gut und wichtig zB die Bilder von Adam Ferguson sind, ohne Bilduntertitel sind es nur mystische Portraits und oder Modephotos.
ein wirklich gutes Photo muss aus meiner Sicht ohne Untertitel auskommen. davon gibt es zum Glück einige .. die Pinguine, das zerschossene Auto, die dampfenden Rugbyspieler, usw.. -
Woiferl schrieb:
...... und Profis, die ihren Job machen. Von solchen Ereignissen zu berichten ist nun mal auch ein Job, ein wichtiger, wie ich finde.
GRUBERND schrieb:
ich wette du hast dieses wie mindestens zwei, drei andere auch für immer in deinem Kopf. so wie Millionen andere auch.
Sorry, aber den brennenden Jungen einfach als Kollateralschaden zu sehen ohne den Versuch zu machen, das zu vermeiden und die Kamera beiseite zu legen ist mir einfach zu wenig ? -
mia taugts schrieb:
Sorry, aber den brennenden Jungen einfach als Kollateralschaden zu sehen ohne den Versuch zu machen, das zu vermeiden und die Kamera beiseite zu legen ist mir einfach zu wenig ?
[Links sind nur für Registrierte Benutzer sichtbar]
schau dir die ganze Bildserie an und erzähl mir dann Schritt für Schritt wie du das vermieden hättest.
Bitte. -
GRUBERND schrieb:
ich bezweifle gerade ernsthaft ob du schon einmal bei einer Demo etc warst ..
-
mia taugts schrieb:
Na ja, ich war 1968 18 Jahre alt, eine weitere Beantwortung der Frage erübrigt sich damit
wobei sich die Aussage wohl eher darauf bezog ob du dort auch in irgendeinerweise als nicht-Demonstrant dabei warst. an solchen Stellen muss man sich einfach auch die grundsätzliche Frage stellen ob man zu so etwas hingeht - egal ob als Journalist, Sanitäter oder Zuschauer. die anderen - Demonstranten und Polizei - sind ja quasi zwingend beruflich oder moralisch dort, die haben keine Wahl. -
Ich muss gestehen, als ich das Siegerfoto sah, hatte ich sofort exakt und punktgenau die gleichen Bedenken wie mia taugts. Das ist generell auch das Problem, das ich mit Streetfotografie habe, wenn sie zu voyeuristisch wird.
Natürlich ist mir auch klar, dass genau solche Bilder die Massen faszinieren. Ich kann mir vorstellen, dass das ein Dilemma für manche Reporter ist: helfen oder "DAS Foto seines Lebens" zu schießen.
Weiters wissen wir nicht, wie nahe der Reporter wirklich am Geschehen war und ob er überhaupt die Möglichkeit hatte, zu helfen. Oder ob die Hilfe nicht genau in der Berichterstattung besteht, darin, die Welt über die Probleme dieser Welt zu informieren, damit etwas dagegen getan wird.
Meine Meinung ist dennoch: man muss nicht alles fotografieren! Jedes Jahr besuche ich die "World Press Photo" und jedes Mal bin ich von Neuem schockiert darüber, was und wie detailgenau manche Dinge gezeigt werden. Ich denke oft, ich gehe nur hin, um in meinem Glauben an das Gute im Menschen nicht zu naiv zu werden... -
Manchmal kann und muss so eine „Naivität“ aber auch ein gewisser Selbstschutz sein, um eben diesen Glauben an die Menschheit nicht zu verlieren, wenn in der Berichterstattung nur mehr das Negative zum gefühlten 100tsten mal gezeigt wird.
-
Edgear schrieb:
wenn in der Berichterstattung nur mehr das Negative zum gefühlten 100tsten mal gezeigt wird
-
Diese Art von Naivität meinte ich dann doch nicht. Vielleicht ist das auch nicht das richtige Wort dafür, einfach zu selektieren, ob man gewisse Dinge immer wieder von verschiedenen Medien „durchgekaut“ und mit immer neuen „ach so wichtigen Details“ ergänzt, konsumieren möchte.
-
Edgear schrieb:
Diese Art von Naivität meinte ich dann doch nicht. Vielleicht ist das auch nicht das richtige Wort dafür, einfach zu selektieren, ob man gewisse Dinge immer wieder von verschiedenen Medien „durchgekaut“ und mit immer neuen „ach so wichtigen Details“ ergänzt, konsumieren möchte.
-
GRUBERND schrieb:
man kann übrigens ganz gut ohne die tägliche Sensationspresse leben, die wirklich wichtigen Dinge schaffen es eigentlich immer durchzudringen. und mit ein bisserl Distanz kann man die Ereignisse durchaus leichter in einem grösseren Kontext sehen. sagt einer, der früher täglich so Monster wie die Süddeutsche konsumiert hat und mittlerweile seit über zehn Jahren ohne die klassischen Tagesmedien lebt. und das enorm glücklich und dennoch halbwegs akzeptabel informiert.
Für mich habe ich das noch auf den Verzicht von Fernehnachrichten erweitert. Einziger, eher zufälliger Nachrichtenkonsuim findet bei mir dann statt, wenn ich im Auto unterwegs bin und gerade ein Morgen-, Mittags-, oder Abendjournal läuft.
PS: Die SZ würde ich nur vom Format und von der Fülle her als Monster bezeichnen, inhaltlich ist dei SZ doch sehr seriös
Registrieren oder Anmelden
Du musst auf fotografie.at angemeldet sein, um hier antworten zu können.