Überfall auf Touristen in Äthiopien

    • aus den OÖN

      Leondinger bei Überfall in Äthiopien getötet
      LINZ/ADDIS ABEBA. Fünf Touristen sind in der Danakil-Wüste in Äthiopien getötet worden. Unter den Opfern ist auch der Leondinger Bankangestellte und Hobbyfotograf Gerhard Heindl (56).

      Das Außenministerium hat den Tod von Gerhard Heindl bestätigt. Die näheren Hintergründe sind weiter unklar. Heindl war Leiter des Oberbank-Kreditmanagements. Er hinterlässt eine Frau und zwei erwachsene Kinder.

      Bei dem Überfall wurden fünf Menschen - neben dem Österreicher zwei Deutsche und zwei Ungarn - umgebracht. Zwei Deutsche wurden ebenso wie zwei äthiopische Begleiter verschleppt. Der Rest der 22-köpfigen Gruppe wurde verletzt oder überstand den Überfall unversehrt.

      Zu der Attacke kam es in der Nacht auf Dienstag in der Danakil-Senke unweit der eritreischen Grenze, einem der heißesten Orte der Erde. Bei den Tätern soll es sich dem äthiopischen Regierungssprecher Bereket Simon zufolge um von der eritreischen Regierung ausgebildete Banditen gehandelt haben. Er bezog sich bei seinen Angaben auf äthiopische Sicherheitskräfte. Eritreische Diplomaten wiesen diese Vorwürfe zurück.
    • thomas_l schrieb:

      Reisewarnungen sind außerdem durchaus politisch beeinflusst. Politisch unliebsame Länder kassieren viel schneller eine Reisewarnung als beliebte Staaten. ......................................
      lg Thomas
      Danke für diese wirklich gelungene Erklärung zu diesem Thema. 2 Österreicher waren bei ihrer Fernreise mit zwei Motorrädern vor wenigen Wochen im Iran und haben diese Zeit genossen. Ich selbst war 1 1/2 Jahre in Syrien und hatte nie ein Sicherheitsproblem.

      Auch die Kosten, wenn mal doch Österreicher zurückgeholt werden, sollten eingendlich kein Thema sein. Alleine der Hobbyfussball in unserem Land verursacht jährlich einen unvergleichbar höhreren volkswirtschaftlichen Schaden als alle schiefgegangen Fernreisen der letzen 10 Jahre.

      Trotzdem ist es tragisch, dass es bei diesem Überfall Tote gegeben hat. Nur ein Leben in absoluter Sicherheit und ohne die Möglichkeit selber zu entscheiden, wie gross das Risiko ist, dass ich gewillt bin einzugehen, ist nicht erstrebenswert.

      Gruss, biwak
    • biwak schrieb:


      Auch die Kosten, wenn mal doch Österreicher zurückgeholt werden, sollten eingendlich kein Thema sein. Alleine der Hobbyfussball in unserem Land verursacht jährlich einen unvergleichbar höhreren volkswirtschaftlichen Schaden als alle schiefgegangen Fernreisen der letzen 10 Jahre.

      Trotzdem ist es tragisch, dass es bei diesem Überfall Tote gegeben hat. Nur ein Leben in absoluter Sicherheit und ohne die Möglichkeit selber zu entscheiden, wie gross das Risiko ist, dass ich gewillt bin einzugehen, ist nicht erstrebenswert.

      Gruss, biwak


      +1 mit hobbyfußball meinst du wahrscheindlich die österreichische erste liega oder? ;)


      ich würde aber nie in solche gebiete Reisen. man muss sein glück ja nicht herausfordern. denn politisch motiviert ist die reisewarnung dort unten mit sicherheit nicht!
    • Wurde gerade im Zib flash darüber Berichtet. Vom Außenministerium ist bestätigt das ein Österreicher dabei war. Waren in einem Militärischem Sperrgebiet unterwegs. Vier Personen wurden verschleppt.

      Tragisch, aber wenn man in einem Sperrgebiet unterwegs ist muss man mit allem rechnen leider auch den Tot.

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von CBR_Rene ()

    • Also ich hab mich jetzt ein wenig erkundigt.

      Es ist sicher keine angenehme Gegend das Grenzgebiet zu Eritreia. Es gibt eine Reisewarnung Österreichs, nicht aber eine Deutschlands. Laut Ö-Reisehinweisen wird empfohlen mit einer lokalen professionellen Reisebegleitung durchzufahren. Das haben die so wie es aussieht eingehalten (wobei das die Sache nicht unbedingt sicherer macht, das kann auch das Gegenteil bewirken). Die letzte Entführung eines Touristen dürfte vor fünf Jahren passiert sein. Die letzten Jahre war im Grenzgebiet zu Eritreia "relative Ruhe", gelegentliche Überfälle kommen auf bestimmten Routen in Äthiopien immer wieder mal vor (allerdings nicht mit Todesfolge).

      Also jetzt sicher keine Gegend, die man als sehr sicher bezeichnen kann, aber ich würde jetzt auch nicht sagen, dass es aus der Sicht ex ante völlig leichsinnig war dort hin zu fahren. Die haben schon auch Pech gehabt, anscheinend gibts gerade eine Verschärfung der örtlichen Konflikte.
    • thomas_l schrieb:

      Laut Ö-Reisehinweisen wird empfohlen mit einer lokalen professionellen Reisebegleitung durchzufahren


      das aussenministerium sieht dies anders, stand 07.12.2011:
      Am 2. März 2007 wurden in der Danakil-Senke (Region Afar nahe der Grenze zu Eritrea) europäische Bürger entführt, und auch im Jahr 2008 gab es Überfälle auf Reisegruppen. Von Reisen in die Region Afar, insb. von Reisen in die Danakil-Senke, wird aus Sicherheitsgründen abgeraten, da mit weiteren Zwischenfällen und Entführungsversuchen gerechnet werden muss. Sollten Reisen dorthin trotzdem unternommen werden, ist dies unbedingt mit einem professionellen Reiseunternehmen in Begleitung einer Militäreskorte zu tun.


      sorry, aber ich finde, DEUTLICHER können die es nicht schreiben
      und eine militäreskorte war NICHT dabei
    • Reiseveranstalter hin oder her,

      wennst in so ein land fliegts wirst dich doch bitte vorher selbst erkundigen, und denjenigen die dort hin sind waren sich den gefahren bestimmt bewußt.

      i war bis jetzt nur in Brasilien und hab mich vorher auch erkundigt ,was ich machen kann und was ich lassen soll....

      I glaub auch das es Pech war, aber in einem armen land kann und wird so etwas immer vorkommen.

      Diese Leute hatten ihr motiv in diese Gegend zu reisen, warum auch immer....


      oarg is das sich leute gedanken machen wer die rückholungskosten trägt..... i glaub da rinnt zb a bedeutend größere summe in irgendwelchen
      Eu- rettungs fonds oder wie auch immer sie das nennen.

      aber bitte!
    • @kohli-vie: es gibt keine (!) Reisewarnung des deutschen Außenministeriums, kannst das gerne überprüfen. Diese haben einfach auf Grund der Verbesserung der Situation die Reisewarnung schon länger aufgehoben. Ex post wissen wir, die haben sich geirrt. Es handelte sich übrigens auch um einen deutschen Reiseveranstalter. Von da her alles in Ordnung. Und auch lt. österreichischem Außenministerium ist in den letzten Jahren nichts passiert, hast du selbst zitiert. Und ich denke schon, dass sich jemand, der dort hin fährt, dessen auch bewusst ist bzw. sein sollte. Ohne gewisse Gefahr läuft nichts, da kann man sich einsperren und warten bis einem der Lampenschirm auf den Kopf fällt. Mich ärgert es halt, dass manchmal so ein Theater gemacht wird wegen angeblich so riesengroßer Reisegefahren, obwohl wir tagtäglich Dinge machen, die gefährlicher sind und wo weitaus mehr passiert. Wir nehmen das nur nicht so war, weil das bekannt und nicht fremd ist.

      Also auch wenn ich jetzt wahrscheinlich selbst nicht in dieses Grenzgebiet gefahren wäre, kann man jetzt nicht einfach sagen, dass das völlig leichtsinnig ist. Immerhin hat auch das deutsche Außenministerium die Gefahr als nicht so hoch eingeschätzt. Also ist das durchaus auch Pech. Ich hab im Übrigen sogar Leute getroffen, die sind dort mit dem eigenen Auto durchgefahren, völlig ohne Probleme. Die haben halt kein Pech gehabt

      So und wenn er hier Mitglied war, machen wir am besten btte einen Kondolenzthread, in einem Diskussionsthread wie diesem zu kondolieren fände ich fast ein wenig pietätlos.

      lg Thomas
    • thomas hat eh schon das Meiste gesagt.

      Jetzt noch kurz mein Senf:

      Ich war im vergangenen April selbst knapp drei Wochen in Äthiopien.
      Daher möchte ich nur kurz meine Erfahrung einbringen. Äthiopien ist zum einen ein wunderschönes Reiseland und relativ sicher. Mit Ausnahme der Grenzgebiete und der Danakil senke eben. Ich zB habe daher auch vermieden in grenznahe Gebiete zu fahren.
      Zum anderen, das Leben ist an sich gefährlich und manche sind schon beim Anhänger ans Auto kuppeln in der eigenen Hauseinfahrt gestorben (Genickbruch; kein Scherz, ich habe über so einen Fall 2008 berichtet)

      Die Reisewarnung besteht schon seit längerem, aber erst seit ein paar Monaten so ausführlich, wenn ich mich recht erinnere.
      Die Danakil Senke und der Vulkan sind soweit ich weiß sehr beliebt. Ich habe bei meinem Besuch mit Leuten von der deutschen Botschaft gesprochen und die haben berichtet, das häufig Reisende dort unterwegs sind. Das größte Risiko dabei ist in eine Stammesfehde zu geraten. Daher wird eine Militäreskorte empfohlen. Es ist natürlich Pech wenn man da grad rein gerät und ohne Soldaten unterwegs ist. Aber soweit ich weiß, dafür spricht auch, dass die meistens viel besser informierten BRD Behörden keine Reisewarnung ausgesprochen haben, werfen die Milizen Ausländer eher aus dem Gebiet hinaus oder verwehren die die Weiterreise und schicken dich zurück. Bis auf die Entführung 2007 hat es ja auch nur Überfälle und keine Entführungsversuche gegeben. Und ob es wirklich die bösen Eritreer waren, wissen die Äthiopier vermutlich selbst nicht so ganz genau.

      Hätte ich 2011 mehr Zeit gehabt, wäre diese Gegend, das Sperrgebiet ausgenommen, eventuell auch auf meiner Route gelegen... (Edit: Naja bei längerem Nachdenken vielleicht doch nicht, ist schon arschknapp an der Grenze dran)
      Btw: Ich arbeite seit 06/2011 in León/Nicaragua und hier kommts auch häufiger zu Überfallen, ohne Gewalt allerdings. Trotzdem sind sehr viele Ausländer da, die das Land sehen wollen. Es ist letztendlich eine Risikoabwägung, die jeder für sich entscheiden muss.

      Und keine Sorge meine österreichischen Mitbürger, ihr zahlts weder für die in Äthiopien verunglückten noch für mich was.
      (Eigentlich schon, ich bekomm ein Stipendium. Danke mein Freunde ;) )

      Trotz allem Hin und Hergerede, es ist tragisch, dass es bei dieser Reise Tote gab.
      Das Risiko war denen aber sicher bewusst und ist nunmal Teil solcher Unternehmungen.


      Zum Schluss ein bisschen was Positives aus Äthiopien

      Mehr: [Links sind nur für Registrierte Benutzer sichtbar]


      lg
      christian

      Dieser Beitrag wurde bereits 3 mal editiert, zuletzt von kutscha ()

    • lupus-corridor schrieb:

      Ihr könnt ja rumreden, was ihr wollt, aber wenn ich mich nicht irre, war er hier Mitglied!

      ;(


      Du irrst Dich nicht, er hat hier ein Account - zwar erst seit Dez. 2011, aber mit einigen Spitzenbildern.

      Mein Beileid und Mitgefühl an seine Angehörigen - und ich denke, dass er bei der Ausübung seiner Passion gestorben ist, und ich hoffe, dass "es" schnell und möglichst ohne Schmerzen gegangen ist.....

      Alles andere ist doch wurscht ....

      :(
      StB
    • [Links sind nur für Registrierte Benutzer sichtbar].

      Tatsache ist: Österreich hatte eine Partielle Reisewarnung gegeben - Deutschland zu erhöhter Vorsicht in betreffender Region gebeten. Ich kann mir nicht vorstellen, dass es sich bei dem Opfer um einen leichtfertigen, unerfahrenen Abenteurer handelte. Wirklich nicht!
      Presse: [Links sind nur für Registrierte Benutzer sichtbar] [Links sind nur für Registrierte Benutzer sichtbar]

      ALLGEMEIN (weil es grad passt):
      Wir haben Bilder und Filme über Libyen, Ägypten und Syrien gesehen und sehen sie noch. Reporter sind dort gestorben. Ich habe Bilder gesehen, wo in Afghanistan Journalisten von einem Apache-Hubschrauber (friendly fire von erfahrenen Piloten) [Links sind nur für Registrierte Benutzer sichtbar] wurden. Und wir alle wollen solche Bilder in den Nachrichten - während wir (vor dem TV) unser Schnitzel essen.
      Wenn ich dann lese: Schuld haben sie selber, wer geht freiwillig in einen Krisenherd!? Dann kommt mir das Schnitzel hoch.

      LG

      Meine Anteilnahme den Angehörigen!

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