Nikkor 50mm/f1.8 oder 50mm/f1.4: Lohnt sich der Mehrpreis?

    • Nikkor 50mm/f1.8 oder 50mm/f1.4: Lohnt sich der Mehrpreis?

      Bin vor der Entscheidung mir eine Festbrennweite zuzulegen. Im Auge hab ich da das Nikkor 50mm/1.4 und das Nikkor 50mm/1.8.
      Das 1.8er kostet ungefäher um die €150.- (ohne Autofokus auf meiner D5000) und das 1.4er kommt auf ca. 360.- (inkl. Autofokus).
      Was meint ihr würde sich der Mehraufwand Lohnen? Jetzt nicht nur wegen dem AF, sondern alleine von der Lichtstärke schon mal her. Oder seid ihr der Meinung das 1.8 würde es auch tun?
    • Ja. Das neue 1.4er ists ein super Objektiv.

      Gründe dafür :

      #1 Der D5000 Sucher ist mikronesisch .. Ohne Autofokus wirst du die schärfe auf Offenblende kaum ordentlich hinbekommen, und wenn nur mit viel viel Fingerspitzengefühl. Das macht irgendwie den ganzen Vorteil der Lichtstärke wieder weg, wenn man nicht präzise auf Offenblende schießen kann.
      #2 Das 50/1.8 ist auf Offenblende eher .. nun .. nicht so gut. Mein Leica Summitar aus dem Jahre 1946 ist auf Offenblende schärfer, und das ist absolut kein für seine schärfe berühmtes Objektiv.
      #3 Das 1.8er hat ein grausliches Bokeh :o Produziert Lichtkringel ohne ende ..
      #4 Das 1.4 ist schnell ! Sowohl wegen der Lichtstärke, als auch wegen dem Autofokus ..

      Ich würde an deiner stelle auf alle fälle zum neuen, 1.4G greifen. Das ist das Geld auf alle fälle wert.
    • RE: Nikkor 50mm/f1.8 oder 50mm/f1.4: Lohnt sich der Mehrpreis?

      erwin* schrieb:

      Was meint ihr würde sich der Mehraufwand Lohnen?

      Bei 50mm f/1.4 hast du 3 Optionen:
      AF Nikkor 50mm f/1.4D
      AF-S Nikklor 50mm f/1.4G
      Sigma HSM 50mm f/1.4

      Das optisch sehr alte, aber immer noch sehr gute AF ist die billigste Wahl, obwohl nach dem Erscheinen des AF-S nicht die Wühltische überflutet wurden und auch die Gebrauchtpreise nicht merklich eingebrochen sind. Die Alternativen AF-S 50 (teurer) und Sigma (noch teurer) punkten mit lautlosem (aber nicht schnellerem) AF, manuellem Eingriff ohne Umschalten und besserer Qualität bei offener Blende. Dabei hat das Sigma in der Mitte, das Nikon am Rand etwas die Nase vorne, allerdings bei beiden auf hohem Niveau, wenn man sie mit herkömmlichen 50ern vergleicht, die allesamt auf die 80er Jahre zurück gehen. Das riesige Frontgewinde des Sigma (77mm) kann ein Vorteil oder ein Nachteil sein. Für mich ist es ein Vorteil, denn die Vignettierung ist beim Sigma eine Spur geringer und 77mm Filter passen auf sehr viele Objektive und sind daher üblicherweise vorhanden.

      Somit gibt es 3 knapp beisammen liegende Konkurrenten. Für FX Kameras würde ich auch das AF-S Nikkor 50mm f/1.4G favorisieren. Mir ist gleichmäßige Auflösung bis in die Ecken wichtiger als ein Spitzel in der Mitte und Abfälle in den Ecken. Wobei die Unterschiede wie gesagt nur relevant sind, wenn die Offenblende auch fotografisch genutzt wird. Bei Blende 8 sind alle gleich.

      Vorher testen kann übrigens nicht schaden. Nikon lässt alle 50er in China bauen.
    • RE: Nikkor 50mm/f1.8 oder 50mm/f1.4: Lohnt sich der Mehrpreis?

      erwin* schrieb:

      Bin vor der Entscheidung mir eine Festbrennweite zuzulegen. Im Auge hab ich da das Nikkor 50mm/1.4 und das Nikkor 50mm/1.8.
      Das 1.8er kostet ungefäher um die €150.- (ohne Autofokus auf meiner D5000) und das 1.4er kommt auf ca. 360.- (inkl. Autofokus).
      Was meint ihr würde sich der Mehraufwand Lohnen? Jetzt nicht nur wegen dem AF, sondern alleine von der Lichtstärke schon mal her. Oder seid ihr der Meinung das 1.8 würde es auch tun?


      Das 1,4 ist bei offenblende relativ scharf und wird durch abblenden nicht wesentlich schärfer. Das 1,8 wird durch abblenden schärfer und ist bei 5,6 mindestens so scharf wie das 1,4. Es kommt darauf an, ob du mit dem effekt des sehr geringen schärfebereiches und/oder bei schwachem licht bewegtes (Menschen) fotografieren willst. Dann ist das 1,4 gefragt. Für übliche portraits bei ausreichendem licht ist der schärfebereich des 1.8 klein genug. Bei landschaftsaufnahmen brauchst du die 1,4 nicht und es ist auch wegen gewicht und größe nicht transportfreundlich. Ich würde das 60er makro nehmen. Das ist universeller, sehr scharf und vor allem bei portrait wegen der günstigeren brennweite der hammer.
    • Doch doch, durch abblenden wird das Objektiv schon schön scharf, aber das ist doch nciht der Sinn davon oder ? Wie Wilber schon sagte, lichtstarke Optiken sollen am offenen Ende die Leistung bringen, dafür sind sie da. Im mittleren Blendenbereich sind so gut wie alle Objektive gut.

      Das neue 1.4G ist eine sehr interessante optische Rechnung. Doppel-Gauss Typ mit einem zusätzlichen Element, das sehr viel schärfe bis in die Bildecken bringt, vor allem weit geöffnet. Es ist optisch definitiv die bessere Wahl, und vom Handling her einem 50/1.8 das du nochdazu manuell fokussieren müsstest weit überlegen.
    • Ich bin vor einiger Zeit mit der selben Überlegung, 1.8D oder 1.4G, ins Geschäft (knips). Der Verkäufer hat mir zum 1.8er geraten (!), aber mich hat es zu sehr genervt dass sich der vordere Teil des Objektivs beim AF mitdreht und somit meine linke Hand ständig im Weg war. Also bin ich mit dem 1.4er nach Hause und habe es noch nicht bereut.
      Babys mit f1.4 fotografieren ist allerdings eine Herausforderung, wenn sie nicht gerade schlafen ;)
      LG,
      Peter
    • erwin* schrieb:

      Danke auch Dir Muecke für Deinen Ratschlag.
      Beim 60er Makro handelt es sich auch um ein Nikon /Nikor oder? Welchen Ungefährpreis hast Du da im Kopf?


      beim macro nur aufpassen, da der schärfenbereich "invertiert" wird

      normal: ca 1/3 vor dem focuspunkt und 2/3 nach dem focuspunkt
      macro: ca 2/3 vor dem focuspunkt und 1/3 nach dem focuspunkt

      kann bei offener blende zu erwünschten/unerwünschten effekten führen
    • Vorsicht übrigens beim "60er Makro". Manche Händler bieten immer noch Restbestände des Micro Nikkor AF 60mm f/2.8D an. Das galt jahrelang als "Referenzobjektiv", "rattenscharf" und was weiss ich was noch. Eine Einstufung, die noch aus der Filmzeit stammt und damals durchaus zutraf. Auf hoch auflösenden Digitalsensoren zeigt allerdings das aktuelle AF-S Micro Nikkor 60mm f/2.8G, dass da schon noch mehr drin ist. Und AF auf kleinen Nikons hat es obendrein.
    • Ich bedanke mich nochmals sakrisch für die zahlreichen Hilfestellungen. Jetzt bin ich mir sicher, dass es das 1.4er werden wird. Vieles hängt natürlich auch vom Christkind (Weihnachtsmänner haben ohnehin die Deutschen und Amerikaner) ab.
      Wenn man sich an das 1.4er gewohnt hat, so habe ich zu Ohren bekommen, möchte man es nur mehr ungerne wieder runterschrauben. Das könnte dann echt ein klassischer Fall für den :party: -Thread werden. :D

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